Visser: "Die Grotenburg hat keine Zukunft"
Die Stadt hat noch kein geeignetes Grundstück für einen Neubau gefunden. Viele Fragen sind offen.
Krefeld. Die Planungen für ein neues Fußballstadion gehen nur langsam voran. Anfang März hatte der niederländische Investor Hesel Meijer den Fraktionsspitzen seine Idee vorgestellt, wie Oberligaspitzenreiter KFC Uerdingen künftig in einer neuen Spielstätte für 12 000 bis 15 000 Zuschauer auflaufen könnte (die WZ berichtete).
Bis auf die Linkspartei zeigten sich alle Parteien gegenüber dem Vorhaben aufgeschlossen. Die Verwaltung erhielt den Auftrag, geeignete Standorte ausfindig zumachen. Dafür muss Meijer, Inhaber und Geschäftsführer der Firma Wyckerveste, allerdings die notwendigen Rahmenbedingungen für Krefeld noch genauer definieren.
Abhängig von der gewünschten Zahl an Zuschauerplätzen soll der Umfang der Geschäftsflächen bemessen werden. Schließlich sieht das Konzept des Niederländers vor, wie bereits erfolgreich in Kerkrade und Zwolle erprobt, über kommerzielle Flächen das Stadion langfristig zu finanzieren.
Ob Meijer im Gegenzug zum Bau des Stadions die Baufläche kostenfrei von der Stadt zur Verfügung gestellt bekommt, ist noch strittig. Sportdezernent Thomas Visser erklärt: „Wir arbeiten gerade gemeinsam auf, wie viele Geschäfte benötigt werden, damit sich das Ganze wirtschaftlich rechnen kann. Auch im Hinblick auf das Zentrenkonzept gibt es eine Diskussion, welche Branchen wir uns überhaupt um das Stadion herum vorstellen könnten.“ Erst wenn die Fragen nach der notwendigen Flächengröße geklärt sind, könne sich die Verwaltung nach geeigneten Standorten umschauen.
Für das Grotenburg-Stadion sieht Visser hingegen keine große Zukunft mehr. Die offiziell 34 500 Zuschauer fassende Arena kann allein schon aufgrund baulicher Mängel nicht mehr voll ausgefüllt werden. Nord- und Westtribüne sind in der Regel gesperrt, so dass sich das Zuschaueraufkommen in erster Linie auf der Südtribüne konzentriert. Von dort blickt der Zuschauer wiederum weitgehend auf leere Tribünen, was für die Stimmung nicht gerade förderlich ist.
Dazu sagt Thomas Visser: „Wir haben jetzt beim KFC im Schnitt 2000 bis 2500 Zuschauer pro Spiel. Für die 5. Liga ist das gigantisch.“ In der 4. Liga würden dann zusätzlich traditionsreiche Duelle gegen Rot-Weiß Essen, Wuppertaler SV oder Fortuna Köln hinzukommen. „Perspektivisch wäre daher ein kompakteres Stadion für die 3. oder 4. Liga das Richtige. Das ist auch die Richtung, wo der KFC hin will“, meint Thomas Visser. „Ich bleibe dabei, die Idee an sich finde ich gut.“