China-Talente bewundern Löw Merkel und Chinas Präsident Xi Jinping als Fußballfans

Berlin (dpa) - Den besonderen Gast hatten einige Mitglieder der Staatsdelegation und vor allem die jungen chinesischen Fußballer schnell ausgemacht.

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Während sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und Chinas Staatspräsident Xi Jinping im Berliner Olympiapark die deutsch-chinesische Fußball-Kooperation erklären ließen, wurde Joachim Löw bereits um ein gemeinsames Foto gebeten. Der Bundestrainer war als einer der entscheidenden Baumeister des neuen deutschen Fußball-„Wunders“ bei den Besuchern aus Fernost ein stark gefragter Mann in Herthas Amateurstadion.

Anlässlich der Staatsbesuchs des chinesischen Staatschefs verfolgten Merkel und ihr Gast ein Spiel zwischen chinesischen und Berliner Kinder-Mannschaften. Beide Spitzenpolitiker und auch Löw begrüßten jedes Mädchen und jeden Jungen mit Handschlag. „Beide sind ausgesprochene Fußballfans“, sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel: „Sie haben sich intensiv über die chinesischen Talente ausgetauscht.“

Rund 30 chinesische Kinder und Jugendliche sind derzeit im Rahmen einer im November des Vorjahres geschlossenen Kooperation zwischen Deutschland und China in einem Sommercamp. Die DFB-Spitze, die Führung der Deutschen Fußball Liga und Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff erläuterten Merkel und Xi Jinping an einer großen Schautafel weitere gemeinsame Projekte des zunächst fünf Jahre laufenden Abkommens. Dabei geht es zum Beispiel um die Trainer- und Schiedsrichterausbildung und die Nachwuchsförderung. Aber auch um intensivere Zusammenarbeit im Profibereich.

Die zwei chinesischen Jungen- und Mädchenteams sowie die U12-Mannschaft der Berliner SC und die Mädchen vom 1. FFC Spandau durften dann auch mit auf das gemeinsame Erinnerungsfoto mit all den Staatsgästen, der Kanzlerin, den Funktionären und natürlich mit Löw. Merkel bekam ein rotes China-Trikot, die jungen Gäste klatschten begeistert den Bundestrainer ab.

China hat die Fußball-Förderung und den Anschluss an die Weltspitze zum Staatsziel gemacht. „Dass die bevölkerungsreichste Nation und das Land mit den weltweit meisten Fußballmitgliedern auf höchster Ebene eine Kooperation eingegangen sind, war etwas Besonderes und vielleicht Wegweisendes“, sagte DFL-Präsident Reinhard Rauball. Bei 1,3 Milliarden Menschen gibt es gerade rund 10 000 aktive Spieler. „In China wird vor allem in Schulen und Universitäten Fußball gespielt“, sagte Grindel.

Allerdings löste der erste konkrete Plan, die chinesische U20-Nationalmannschaft für die kommende Saison in der in der Fußball-Regionalliga Südwest zu integrieren, nicht nur Jubel bei den Beteiligten aus. DFB-Chef Grindel: „Wirbel gab es vor allem deshalb, weil einige gar nicht verstanden haben, worum es geht.“ Es gehe um lukrative Testspiel-Möglichkeiten für alle Beteiligten und sicher auch um einen finanziellen Anreiz für die Regionalligisten.