MSV-Trainer Oliver Reck: „Rücksicht? Geht nicht!“

Düsseldorf. Duisburgs Trainer Oliver Reck über das Spiel gegen Düsseldorf und sein Verhältnis zum Fortuna-Trainer.

Herr Reck, Sie haben mit Düsseldorfs Trainer Norbert Meier zusammen in Bremen gespielt. Gibt es gemeinsame Erinnerungen?

Oliver Reck: Ich war ein junger Spieler, als ich nach Bremen kam, Norbert ein gestandener Nationalspieler. Als ich kam, haben wir sofort den Titel geholt. Den hat er mir zu verdanken, da ist er mir verpflichtet (lacht). Norbert war ein guter Spieler, zum Schluss seiner Karriere hieß er ,Heimspiel-Meier’, weil er nur noch zum Einsatz kam, wenn wir zu Hause gespielt haben. Das war schwierig für ihn. Aber er war ein Mann mit starkem linken Fuß. Das habe ich im Training oft gespürt.

Ein Mitspieler also, dem Sie am Sonntag aus Rücksicht kaum dem Aufstiegstraum zerstören wollen?

Reck: Das geht nicht. Darauf kann man als Trainer keine Rücksicht nehmen. Wir wollten das Hinspiel gegen Fortuna auch gewinnen, haben doch verloren — und sind noch tiefer in den Abstiegsstrudel geraten. Mitleid gab es da auch nicht.

Worauf muss sich Fortuna Düsseldorf einstellen?

Reck: Wir erwarten ein Spiel mit großen Emotionen. Das Derby ist wichtig für beide Fanlager. Aber es soll friedlich zugehen auf den Rängen, das ist mir wichtig. Wir spielen nicht für Paderborn oder St. Pauli — und auch nicht gegen Düsseldorf. Wir spielen nur für uns. Wir wollen unsere Serie ausbauen.

Was macht Ihnen Mut?

Reck: Wir haben Paderborn und Frankfurt besiegt, wir können gegen die Großen mithalten. Unser Team funktioniert, nur Bruno Soares wird fehlen, der in dieser Saison konstant wie nie spielt. Das fangen wir auf. Ich verspreche: Wir werden alles dafür tun, dass wir am Sonntag einen richtigen Fight liefern.

MSV-Sportdirektor Ivica Grlic hat am Donnerstag alle Spekulationen beendet. Sie bleiben Trainer des MSV.

Reck: Unsere Situation nach dem verlorenen Pokalspiel im Oktober in Kiel war sehr schwierig. Wir mussten einige Stellschrauben verändern, das habe ich getan, das hat gefruchtet. Deshalb sind sie hier überzeugt, dass ich der Richtige bin. Das ist gut so, das macht mir Mut. Wir nehmen hier nicht Millionen in die Hand, sondern führen junge Spieler heran.