Adam Bodzek im Interview: „Wir wollen den Fans etwas zurückgeben“

Fortunas Adam Bodzek hofft gegen seinen Ex-Klub Duisburg auf gute Derbystimmung.

Düsseldorf. Vor anderthalb Jahren war Adam Bodzek noch ein „Zebra“ — im Dezember 2010 wechselte der 26-Jährige vom MSV Duisburg nach Düsseldorf, erzielte in 44 Einsätzen bisher ein Tor für die Fortuna.

Natürlich ist es für den defensiven Mittelfeldspieler in mehrfacher Hinsicht ein bedeutsames Spiel, kann er doch mit seinem Team durch einen Sieg gegen seinen Ex-Klub den dritten Platz in der 2. Fußball-Bundesliga verteidigen und würde damit den Aufstieg über die Relegationsspiele gegen den Bundesliga-Drittletzten in der eigenen Hand haben.

Herr Bodzek, was überwiegt bei Ihnen: Die Freude, immer noch im Aufstiegsrennen mitzumischen oder der Ärger darüber, nach der grandiosen Hinrunde den direkten Aufstieg letztlich verpasst zu haben?

Bodzek: Der Fußball ist einfach schnelllebig, und im Endeffekt können wir es jetzt ohnehin nichts mehr ändern. Von daher müssen wir dies so hinnehmen und diese Spiele oder verlorenen Punkte abhaken. Viel wichtiger ist das, was vor uns liegt und die Tatsache, dass wir es gegen Duisburg am letzten Spieltag alles selbst in der Hand haben.

Ein echtes „Endspiel“ für die Fortuna also?

Bodzek: Zumindest eines, um die Relegation zu erreichen. Und mit einem Sieg könnten wir sicherlich auch den Fans etwas zurückgeben und ihnen ein kleines Geschenk machen für die tolle Unterstützung in der gesamten Saison. Dafür müssen wir alles tun.

Sicherlich mehr als beim 1:1 vergangene Woche in Fürth. Wie viel Glück hat die Fortuna dabei aufgebraucht?

Bodzek: Dieser Punktgewinn war sicherlich etwas glücklich. Aber das gehört zum Fußball dazu und gleicht sich über den Saisonverlauf meistens aus. Ich hoffe natürlich, dass wir es jetzt nicht mehr allzu oft benötigen.

Als 21-Jähriger sind Sie mit dem kommenden Gegner MSV Duisburg 2007 in die Bundesliga aufgestiegen. Wie fühlt sich das als Spieler an?

Bodzek: Natürlich ist es etwas ganz Besonderes, der Traum eines jeden Fußballers geht damit in Erfüllung, in der höchsten Klasse spielen zu können. Und genauso fühlt es sich bei uns jetzt an. Jeder hat den Willen, damit wir dieses Ziel erreichen. Wobei dann in der Relegation, sofern wir diese erreichen, noch einiges vor uns liegen würde.

Welche Bedeutung hat dafür denn das Derby gegen Duisburg?

Bodzek: Wahrscheinlich ist für die Fans beider Vereine dieses „Straßenbahnderby“ noch ein bisschen bedeutender als für uns Spieler. Denn letzten Endes geht es für uns als Mannschaft dabei nur um die Punkte. Ob dies nun der MSV Duisburg ist oder ein anderes Team aus der Liga, ist dabei egal. Wir müssen unser Ding durchziehen und das Spiel erfolgreich beenden.

Über 54 000 Zuschauer werden in der seit Wochen ausverkauften Arena Zweitligarekord für die Fortuna sein. Eine zusätzliche Motivation?

Bodzek: Die Fans sind eine große Unterstützung. Wenn wir alleine auf die vergangenen Wochen schauen, wie viele Fans uns da bei Heim- und Auswärtsspielen unterstützt haben, das war schon sensationell. Und da dürfen wir schon ein wenig stolz darauf sein.

Für Ihren Ex-Klub ist die Saison gelaufen, wie gefährlich sind die „Zebras“ für die Fortuna?

Bodzek: Mit Oliver Reck als neuem Trainer ist die Konstanz zurückgekommen. Und in den vergangenen Wochen haben sie sich stabilisiert, gut gepunktet und letztlich locker den Klassenerhalt geschafft. Von daher werden die bei uns frei aufspielen und sich sicherlich etwas ausrechnen.

Genau gegen diese Gegner, für die es um nichts mehr geht, tat sich Ihre Mannschaft zuletzt schwer.

Bodzek: Sicherlich ist die größte und wichtigste Entscheidung für den MSV mit dem Klassenerhalt gefallen. Aber jetzt geht es ja noch um andere Dinge wie die Verteilung der Fernsehgelder, die von der Endplatzierung abhängen, um eine Siegprämie für die Spieler und nicht zuletzt um den Reiz eines Derbysieges, den auch die Duisburger natürlich gerne ihren Anhängern zum Saisonabschluss schenken möchten.