Nächste Löw-Problem: Klose muss nach Fuß-OP pausieren
Rom (dpa) - Deutschlands Topstürmer Miroslav Klose ist am Fuß operiert worden und muss zunächst seinen Angriff auf den alleinigen Tore-Rekord verschieben.
Der 35 Jahre alte Angreifer habe sich in München einem Eingriff am rechten Fuß unterzogen, teilte Kloses Verein Lazio Rom auf seiner Webseite mit. Klose soll wieder zurück nach Italien reisen und dort das Rehabilitationstraining bestreiten. Mindestens zwei Wochen muss der 130-malige Nationalstürmer pausieren.
Für die letzten WM-Qualifikationsspiele der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am 11. Oktober in Köln gegen Irland und vier Tage später in Stockholm gegen Schweden muss Bundestrainer Joachim Löw damit erst einmal ohne Klose planen. „Ich bin über Miros Eingriff informiert, werde auch direkt mit ihm sprechen“, erklärte Löw auf der DFB-Homepage. „Welche Auswirkungen seine Pause auf die Nominierung für die beiden Länderspiele gegen Irland und Schweden hat, kann ich jetzt noch nicht sagen. Den Kader werden wir Ende nächster Woche bekanntgeben, bis dahin haben wir ja auch noch ein wenig Zeit“, ergänzte der Bundestrainer.
Jetzt wird Klose mindestens 15 Tage aussetzen und sich danach weiter schonen, damit seine Entzündung im Fuß komplett ausheilen kann, hatte der „Corriere dello Sport“ berichtet. „Er wird vor der Länderspielpause nicht mehr zurückkehren“, sagte Lazio-Trainer Vladimir Petkovic.
Nach einer Untersuchung bei DFB-Teamarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt in München war der operative Eingriff erfolgt. „Die OP ist gut verlaufen. Der Eingriff musste gemacht werden, weil ich schon seit Wochen mit Schmerzen gespielt habe. Ich tue alles dafür, möglichst schnell wieder für Lazio und die DFB-Elf spielen zu können“, sagte Klose der „Bild“-Zeitung.
Da auch Mario Gomez vom AC Florenz wegen einer langwierigen Knieverletzung (Innenbandteilriss) für die abschließenden Partien in der WM-Ausscheidung nicht zur Verfügung steht, hat Löw nun ein Stürmerproblem. Deutschland fehlt als Spitzenreiter der Gruppe C (22 Punkte) angesichts eines Fünf-Punkte-Vorsprungs auf Schweden und der guten Tordifferenz praktisch nur noch ein Punkt, um die Tickets für Brasilien endgültig zu lösen. Mit einem Sieg gegen die Iren kann das Löw-Team schon alle theoretischen Restzweifel beseitigen.
Löw, der das Achtelfinale des DFB-Pokals auslosen wird, muss sich nun mit Alternativlösungen im Angriff befassen. Zuletzt hatte der Neu-Gladbacher Max Kruse gegen Österreich (3:0) sowie auf den Färöer (3:0) im Aufgebot gestanden und war auch als Einwechselspieler zum Einsatz gekommen, „weil er sich im Training sehr beweglich und kombinationssicher präsentiert hatte“, bemerkte der Bundestrainer.
Stefan Kießling spielt in den Planungen von Löw schon längere Zeit keine Rolle mehr, obwohl der Leverkusener Stürmer in der Vorsaison Toptorjäger der Bundesliga war und jetzt mit fünf Treffern die Liste schon wieder mit anführt.
Klose hatte jüngst mit dem 68. DFB-Treffer den nationalen Rekord von Gerd Müller egalisiert. Nun wollte der gebürtige Pole den „Bomber“ überholen. „Ich glaube, das Geheimnis sind seine Professionalität und sein Kopf“, hatte Löw seinen Stürmer-„Oldie“ gelobt. Im Fußball-Traumland Brasilien möchte der rastlose Miro 2014 nicht nur seine vierte Weltmeisterschaft erleben, sondern auch Brasiliens Superstar Ronaldo als ewigen WM-Rekordschützen ablösen.