Reaktionen zum Tod von Gerhard Mayer Vorfelder

Berlin (dpa) - Reaktionen auf den Tod des ehemaligen Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes, Gerhard Mayer-Vorfelder. Er starb am Montag im Alter von 82 Jahren.

Foto: dpa

Joachim Löw (Bundestrainer): „Mich stimmt die Nachricht vom Tod von Gerhard Mayer-Vorfelder sehr traurig und meine Gedanken sind bei seiner Frau Margit und seiner Familie. Gleichzeitig verbinden mich viele positive Erinnerungen und Erlebnisse mit 'MV', sowohl aus unserer gemeinsamen Zeit in Stuttgart, wo ich ihn als Spieler und Trainer kennenlernen durfte, als auch später beim DFB. Er war eine starke Persönlichkeit mit einer riesigen Fußballkompetenz, mit ihm konnte man wunderbar über Fußball diskutieren, auch kontrovers. Für ihn standen neben dem Erfolg die Belange der Aktiven stets im Mittelpunkt, für uns hatte er immer ein offenes Ohr, sein Blick ging über den Tellerrand hinaus. Ich bin ihm für Vieles sehr dankbar.“

Karl-Heinz Rummenigge (Vorstandsvorsitzender FC Bayern München): „Gerhard Mayer-Vorfelder war als langjähriger Präsident des VfB Stuttgart, als Präsident des Deutschen Fußball-Bundes und Mitglied der UEFA- wie der FIFA-Exekutive ein ganz wichtiger Gestalter des deutschen Fußballs. Im Namen des FC Bayern München möchte ich seiner Frau Margit und seiner ganzen Familie mein Beileid aussprechen. Wir verlieren einen engagierten, meinungsstarken und klugen Funktionär. Während seiner Zeit als DFB-Präsident hat er gemeinsam mit den Gremien der Deutschen Fußball Liga sowie den Vereinen der Bundesliga dafür Sorge getragen, dass der deutsche Fußball restrukturiert wurde mit einem Nachwuchsförderungs- und Stützpunkt-System, um das uns die Fußball-Welt beneidet.“

Joseph Blatter (FIFA-Präsident): „FIFA-Ehrenmitglied Gerhard Mayer-Vorfelder, ein ganz Großer, hat uns verlassen. Dein Lebenswerk bleibt in Erinnerung.“

Wolfgang Niersbach (DFB-Präsident): „Mit Gerhard Mayer-Vorfelder geht eine prägende Figur des deutschen Fußballs. Ich habe ihn in all den Jahren immer als gradlinigen, entschlossenen und kompetenten Menschen kennengelernt, der sich mit viel Engagement für den Sport eingesetzt hat und dabei immer die Bedürfnisse der Spieler im Blick hatte. Seine Ideen und sein Einsatz haben dem Fußball wichtige Impulse gegeben, von denen wir alle heute profitieren. Die aktuellen Erfolge mit dem Gewinn der WM als Höhepunkt gehen auf richtungsweisende Weichenstellungen der Vergangenheit zurück, die Gerhard Mayer-Vorfelder maßgeblich mitgestaltet hat.“

Theo Zwanziger (ehemaliger DFB-Präsident, teilweise als Doppelspitze mit Mayer-Vorfelder): „Ich habe ihn immer sehr geschätzt und sehr gerne mit ihm zusammengearbeitet. Er war sicherlich in erster Linie ein Mann der Profis, der aber auch einen Blick für die Sorgen der Amateure hatte. Seine größte Leistung war gewiss die totale Veränderung der Nachwuchsförderung ab 2002 in Deutschland. Der Ausbau der Leistungszentren ist sein Verdienst - und damit ist er für mich der eigentliche Vater des WM-Erfolgs 2014. Ohne diese Maßnahmen hätten wir Spieler wie Mesut Özil, Mario Götze und Mats Hummels überhaupt nicht gefunden.“

Reinhard Rauball (Liga-Präsident): „Mit Gerhard Mayer-Vorfelder verliert der deutsche Fußball eine seiner bedeutendsten Persönlichkeiten, vor allem durch sein Wirken für den Profifußball hat er Maßstäbe gesetzt. Für den damals noch beim Deutschen Fußball-Bund angesiedelten Profifußball war Gerhard Mayer-Vorfelder als Ligaausschuss-Vorsitzender zwischen 1986 und 2000 ein großartiger Impulsgeber und Motor auf dem Weg in die Eigenständigkeit der Bundesliga und der 2. Bundesliga durch die Gründung des Ligaverbandes vor 15 Jahren.“

Bernd Wahler (Präsident VfB Stuttgart): „Der Tod unseres Ehrenpräsidenten Gerhard Mayer-Vorfelder ist ein großer Verlust für die VfB-Familie. Mit ihm verlieren wir eine der prägendsten Persönlichkeiten der Vereinsgeschichte und des deutschen Fußballs. Der VfB hat Gerhard Mayer-Vorfelder sehr viel zu verdanken. Er war ein weitsichtiger Vordenker, der sich mit Herzblut für die Interessen seines VfB und des gesamten Fußballs eingesetzt hat.“

Winfried Kretschmann (Ministerpräsident Baden-Württemberg/Grüne):„Mit Gerhard Mayer-Vorfelder verliert unser Land einen authentischen Charakter, einen streitbaren Geist und einen der bekanntesten Politiker der jüngeren Landesgeschichte.“