Sammers Zukunft beim DFB - Vertrag bis 2016

Frankfurt/Main (dpa) - Die Zukunft von Matthias Sammer liegt endgültig beim Deutschen Fußball-Bund (DFB). Nachdem der 43-Jährige zu Beginn des Jahres fast zum Hamburger SV abgewandert wäre, verlängerte er seinen noch bis 2013 laufenden Vertrag als DFB-Sportdirektor vorzeitig um drei Jahre bis 2016.

„Matthias Sammer ist einer der wichtigsten sportlichen Köpfe unseres Verbandes, der im Bereich der Jugend- und Talentförderung ausgezeichnete Arbeit leistet und viel bewegt“, begründete DFB-Präsident Theo Zwanziger die weitere Zusammenarbeit mit Sammer, die auf der Präsidiumssitzung perfekt gemacht wurde.

Der Sachse freut sich ebenfalls auf die weitere Arbeit im Jugendbereich des Verbandes. „Mit der Vertragsverlängerung und der daraus resultierenden Kontinuität auf der Position des Sportdirektors dokumentieren wir die gestiegene Bedeutung der Nachwuchsarbeit für den deutschen Fußball“, sagte Sammer. „Diese Arbeit ist der Schlüssel, den deutschen Fußball in der Weltspitze zu etablieren.“

Der DFB hat damit frühzeitig alle wichtigen Personalentscheidungen getroffen und setzt auf Kontinuität. Erst vor einigen Wochen hatten Bundestrainer Joachim Löw und sein gesamtes Team inklusive Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff ihre Verträge bis zur Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien 2014 verlängert. „Ich freue mich, dass wir nach der Vertragsverlängerung mit Bundestrainer Joachim Löw und seinem Team auch mit unserem Sportdirektor langfristig planen können“, sagte Zwanziger.

Sammer hatte seinen Posten als DFB-Sportdirektor im April 2006 angetreten und sich gegen den Wunschkandidaten des damaligen Bundestrainers Jürgen Klinsmann, Bernhard Peters, durchgesetzt. Sein Verhältnis zu Löw, damals Assistent von Klinsmann, gilt seither als belastet.

Immer wieder gerieten die Beiden im Streit um die Zuständigkeiten für die U 21 aneinander. Zwanziger, der sowohl den Strategen Löw als auch den manchmal impulsiven Sammer sehr schätzt, musste mehrmals vermitteln. Erst ein Machtwort des DFB-Präsidenten, der die letzte Entscheidungsgewalt für die wichtigste Nachwuchsmannschaft des Verbandes an Löw übertrug, beendete die Dauerfehde.

Allerdings hat Sammer auch zahlreiche Erfolge vorzuweisen. Unter seiner Regie holten die U17, die U 19 und die U 21 jeweils den EM-Titel, die Nachwuchsarbeit ist seit dem Wirken des Europameisters von 1996 in der Frankfurter Verbandszentrale wesentlich professioneller aufgestellt.

In die Kritik geriet Sammer zu Beginn des Jahres jedoch wegen seiner wankelmütigen Haltung im Gerangel um einen Wechsel zum Hamburger SV. Tagelang zögerte Sammer mit einer Entscheidung, obwohl die Hanseaten die Verpflichtung des Rotschopfs bereits als perfekt gemeldet hatten. „Der Mann, der nicht weiß, was er will“, titelte damals die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Seinem Ansehen beim DFB tat das Hin und Her nicht gut. An Kompetenzen hat Sammer trotz der jetzigen Vertragsverlängerung eingebüßt.