Griechenland Trainer Skibbe vor Playoff-Rückspiel in der Kritik
Athen (dpa) — Die Hoffnung auf ein Fußball-Wunder ist gering, vielmehr hat in Griechenland längst die Suche nach einem Schuldigen für den drohenden WM-K.o. begonnen. Und da steht der frühere DFB-Coach Michael Skibbe offenbar vor schwierigen Zeiten.
„Auf Wiedersehen! Letztes Spiel für Skibbe“, titelte die Athener Sportzeitung „SportDAY“, einen Tag vor dem Playoff-Rückspiel in der WM-Qualifikation gegen Kroatien. „Ende der Zeit für Skibbe. Die Sanduhr ist fast leer“, schrieb die Sportzeitung „SporTime“.
Das 1:4 von Zagreb hat im Land des Europameisters von 2004 für große Ernüchterung gesorgt. An einen 3:0-Erfolg vor heimischem Publikum in Piräus glaubt kaum einer mehr. Dafür hatte sich die griechische Mannschaft zu desolat präsentiert. Dabei wird Skibbe in den Medien vorgeworfen, zu sehr auf Stammspieler gesetzt zu haben, die in ihren Mannschaften ganz wenig zum Einsatz kamen und damit nicht den Herausforderungen gewachsen waren. Auch hätte der frühere Assistent von Rudi Völler in letzter Minute für das Hinspiel eine Aufstellung mit drei Innenverteidigern und fünf Mittelfeldspielern angeordnet, die die Mannschaft, die bislang in einem 4-4-1-1- oder 4-5-1-System spielte, nur verwirrte.
Immerhin erhielt Skibbe Unterstützung aus der Mannschaft. „Der Trainer hat keine Schuld. Wenn wir sehen, wie wir die Tore kassierten, dann wird man es klar erkennen, dass wir alle Fehler auf einmal gemacht haben. Das Spielsystem spielte dabei die kleinste Rolle“, sagte er im griechischen Fernsehen. Sokratis rief die Fans auf, trotz ihrer Enttäuschung am Sonntagabend in die Georgios Karaiskakis Arena in Piräus zu kommen.
Nach der verpassten EM 2016 müssen sich die Griechen aber wohl auch bei der WM 2018 mit der Zuschauerrolle begnügen. Ob Skibbe mit Blick auf die EM 2020 noch Trainer bleibt, ist sehr fraglich. Der Vertrag des früheren Bundesligatrainers läuft mit dem Ende der Qualifikation aus.