Erdogan-Treffen Bierhoff-Appell: Debatte um Özil und Gündogan beenden

Eppan (dpa) - DFB-Teammanager Oliver Bierhoff hat Vorwürfe gegen den Deutschen Fußball-Bund über den Umgang mit dem umstrittenen Treffen der Fußball-Nationalspieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan deutlich zurückgewiesen.

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Auf die Frage, warum der DFB im Trainingslager in Südtirol nicht alles dafür getan habe, ohne das Thema zur Weltmeisterschaft nach Russland reisen zu können, antwortete Bierhoff: „Was hätten wir noch mehr machen sollen? Ich bin der Meinung, wir haben sehr viel gemacht - und jetzt reicht es dann auch.“

Auch Bundestrainer Joachim Löw äußerte sich vor der Abreise aus Südtirol nochmals: „Irgendwie ist das Thema jetzt lange diskutiert worden. Ilkay und Mesut identifizieren sich absolut mit unseren Werten hier in der Nationalmannschaft“, sagte Löw im ARD-Hörfunk. „Beide haben sich uns gegenüber geäußert. Das ist für mich das Wichtigste.“ Er hoffe, dass es bei der WM-Generalprobe am Freitag in Leverkusen gegen Saudi-Arabien keine Pfiffe, sondern Unterstützung für die beiden Spieler geben werde.

Bierhoff sagte: „Man hat jetzt vieles gesagt. Es ist viel diskutiert worden. Und es wird uns auch weiter begleiten. Was ich den beiden Spielern sage, ist, hakt es ab.“ Der 50-Jährige appellierte vor dem Testspiel an die deutschen Fans. „Bei aller Verärgerung, die wir haben: Wir sind ein Team auch in Deutschland mit unseren Fans.“

Er hoffe darum auf Fairness und auch Verständnis der Zuschauer. „Okay, es ist etwas verkehrt gelaufen, aber jetzt schauen wir nach vorne und stehen zusammen. Ich hoffe insofern natürlich, dass jeder, auch wenn er vielleicht innerlich ein bisschen Unmut hat, sich zurückhält.“

Weltmeister Özil (29) wird in Leverkusen wegen einer Knieprellung nicht spielen. Ilkay Gündogan (27) könnte dagegen zum Einsatz kommen. Er hatte sich im Gegensatz zu Özil während des Trainingslagers noch einmal zum Treffen mit Erdogan in London geäußert.

„Die Reaktionen haben mich getroffen, vor allem auch die persönlichen Beleidigungen. Weil ich schon der Meinung bin, dass einige Vorwürfe, die jetzt gegen Mesut und mich aufgekommen sind, nicht zu 100 Prozent stimmen“, sagte Gündogan in einem dpa-Interview. Beim 1:2 im Testspiel in Österreich hatte es am vergangenen Samstag Pfiffe aus dem deutschen Fanblock gegen die beiden Deutsch-Türken gegeben.