Deutsche Elf besucht Fest der Weltmeister

Düsseldorf (dpa) - Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft reist in einer Woche mit den besten Wünsche der Weltmeister von 1954, 1974 und 1990 im Gepäck nach Brasilien.

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Am Vorabend des ersten WM-Testländerspiels gegen Kamerun in Mönchengladbach stattete fast das gesamte DFB-Team um Bundestrainer Joachim Löw dem „Fest der Weltmeister“ einen halbstündigen Besuch ab. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte die Weltmeister von 1954, 1974 und 1990 sowie rund 300 Gäste aus Sport und Politik zu einer großen Gala ins noble Hotel Intercontinental auf der Königsallee in Düsseldorf eingeladen.

Aus der Mannschaft, die vor 60 Jahren im Berner Wankdorf-Stadion sensationell den ersten WM-Titel für Deutschland gewann, waren am Samstagabend Horst Eckel und Hans Schäfer gekommen. „Es leben ja leider nur noch zwei Spieler aus dem 22er-Kader von damals. Aber mir ist es die allergrößte Freude, dass beide heute hier sind“, sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach in seiner Begrüßungsrede. Und mit Blick auf die WM in Brasilien merkte der DFB-Chef an: „Wir wollen den Rückflug erst am 14. Juli antreten.“ Tags zuvor findet in Rio de Janeiro das WM-Finale statt.

Rundherum gute Laune auf dem "Fest der Weltmeister"
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Als Talisman für die WM-Mission bekam die DFB-Elf von Horst Eckel, dem 1974er Kapitän Franz Beckenbauer und dem 1990er Spielführer Lothar Matthäus ein Trikot mit allen Unterschriften der anwesenden Weltmeister überreicht. Und einen Tipp vom 54er-Idol gab es für die junge Löw-Elf vor der Abreise nach Brasilien noch dazu: „Sie sollen rüberfahren, Fußball spielen und als Weltmeister zurückkommen“, sagte Eckel. Ähnliches forderte augenzwinkernd auch der „Kaiser“. „Ich komme erst in der letzten Woche nach Brasilien und möchte dort gerne Spiele mit deutscher Beteiligung sehen“, meinte Beckenbauer, der die Nationalmannschaft 1990 dann als Teamchef zum WM-Triumph führte.

Auf großen Leinwänden flimmerten beim „Duett vom Bachsaibling“, „Rheinischer Gurke an Limettenschmand“ und „Geräuchertem Jungbullen auf Selleriepüree“ Filme und Bilder der drei Titelgewinne. Immer wieder unterbrochen von launigen Vorträgen und Interviews. Der frühere Nationaltorhüter Sepp Maier stellte einmal mehr mit zahlreichen Anekdoten aus der guten alten Zeit sein Show- und Unterhaltungstalent unter Beweis. Und brachte damit auch die Ehrengäste wie Bundesinnenminister Thomas de Maizière, DOSB-Chef Alfons Hörmann, DOSB-Generaldirektor Michael Vesper und Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers zum Lachen.

Eine kurze Bilanz des Trainingslagers in Südtirol zog Löw noch einmal. „Insgesamt war die Stimmung in der Mannschaft sehr gut, mal abgesehen von dem tragischen Autounfall. Wir hatten ideale Bedingungen, von daher bin ich absolut zufrieden“, sagte der Chefcoach, der sich um ca. 20.00 Uhr mit seinen in Trainingsanzügen gekleideten Schützlingen unter Applaus auf den Weg ins Mannschaftsquartier machte. „Wir wünschen euch alles Gute, viel Erfolg und auch das nötige Glück, dass man in so einem Turnier braucht“, sagte Niersbach.