Ex-Münchner Sergio: Brasilien erwartet viel von Neymar

Sao Paulo (dpa) - Der frühere FC-Bayern-Star Paulo Sergio sieht seinen Landsmann Neymar bei der Heim-WM in Brasilien unter ganz besonderem Druck. „Die Erwartungen an Neymar sind groß, wir erwarten viel von ihm“, sagte der ehemalige Fußball-Nationalspieler der Nachrichtenagentur dpa.

„Wenn er wie beim Confederations Cup spielt, haben wir eine gute Chance, ins Finale zu kommen.“ Neymar spielt seit 2013 beim FC Barcelona und gilt als potenzieller WM-Star.

Einen psychologischen Knacks bei den Münchner Nationalspielern nach dem Aus im Halbfinale der Champions League erwartet Paulo Sergio nicht. „Die Jungs wissen, was sie können und was sie erwartet“, betonte der 44-Jährige, der derzeit Sportsekretär in Barueri nahe Sao Paulo ist und während der WM auch als TV-Kommentator aktiv ist.

Dem DFB-Team traut der ehemalige Offensivmann den großen Coup zu. „Deutschland hat eine sehr gute Mannschaft und bei dieser WM kann man von ihr viel erwarten“, meinte er. Die Ansprüche an den Gastgeber seien aber ungleich höher. „Der Druck und die Erwartungen sind sehr groß, auch von den Ministerien“, sagte Paulo Sergio. „Wir hoffen, dass wir wieder Weltmeister werden können.“

In einem emotionalen Zwiespalt sieht sich der frühere Bundesligaprofi während der Endrunde nicht. „Deutschland ist meine zweite Heimat, aber ich bin Brasilianer. Wenn Brasilien wieder Weltmeister werden sollte, würde mich das sehr freuen“, erzählte Paulo Sergio, der sonst der Truppe von Joachim Löw die Daumen drückt.

Das Wetter sieht Paulo Sergio, der selbst an einer Endrunde teilnahm, nicht als großes Hindernis. „Wir hatten 1994 in den USA auch ein schwieriges Klima“, sagte er. „Wenn man eine gute Vorbereitung macht, bekommt man keine Probleme. Bei dieser WM gibt es keine Entschuldigung, man muss nur spielen.“

Negative Auswirkungen auf die WM wegen der andauernden Proteste erwartet Paulo Sergio nicht. „Die Menschen hier sind nicht mit den Ministern und Präsidenten zufrieden“, erklärte er. „Es wird auch weiter zu Protesten kommen, ich denke aber nicht, dass Zuschauer oder Spieler damit Probleme bekommen werden.“