Weltmeisterschaft Französin Frappart pfeift DFB-Spiel als erste WM-Schiedsrichterin

Die entscheidende WM-Vorrundenpartie der DFB-Auswahl wird von Stéphanie Frappart geleitet. Das ist historisch. Für die Französin ist es ein weiterer Höhepunkt ihrer erfolgreichen Karriere.

Stephanie Frappart wird das Deutschland-Spiel gegen Costa Rica pfeifen.

Foto: dpa/Christian Charisius

Im dritten deutschen Gruppenspiel bei der WM in Katar gegen Costa Rica wird unabhängig vom Ergebnis Fußball-Geschichte geschrieben. Die französische Schiedsrichterin Stéphanie Frappart wird als erste Frau in der langen Historie der Fußball-WM der Männer ein Spiel leiten. Die Ansetzung gab der Weltverband FIFA am Dienstag bekannt. Für die DFB-Auswahl geht es gegen die Mittelamerikaner um die Qualifikation für das Achtelfinale - nur ein Sieg führt in die K.o.-Runde.

Der 38 Jahre alten Top-Schiedsrichterin stehen im Al-Bait Stadion nördlich von Doha (20.00 Uhr/ARD und MagentaTV) die Brasilianerin Neuza Back sowie die Mexikanerin Karen Diaz Medina zur Seite. Vierter Offizieller ist Said Martinez aus Honduras.

Frappart war bereits für die Männer-Europameisterschaft im vergangenen Jahr nominiert worden, hatte dort aber kein Spiel gepfiffen. In der französischen Ligue 1 kommt sie seit 2019 zum Einsatz. Im August 2019 pfiff Frappart das Spiel um den europäischen Supercup, im Dezember 2020 leitete sie als erste Frau ein Champions-League-Spiel der Männer.

Neben der Französin sind in Katar auch Salima Mukansanga aus Ruanda und Yoshimi Yamashita aus Japan als Hauptschiedsrichterinnen dabei. „Sie sind nicht hier, weil sie Frauen sind, sondern als FIFA-Referees“, hatte FIFA-Schiedsrichterchef Pierluigi Collina beim WM-Start gesagt. „Sie sind als FIFA-Referees hier und bereit für jedes Spiel.“

In den ersten eineinhalb WM-Wochen waren die drei Frauen aber nicht eingesetzt worden. WM-Gastgeber Katar und anderen Teilnehmerländern wie dem Iran und Saudi-Arabien werden auch mangelnde Frauenrechte vorgeworfen.

„Es ist natürlich etwas Neues und daher etwas, das Aufmerksamkeit und Interesse auf sich zieht“, sagte Collina. „Aber für uns sind sie Referees.“ Es gebe keine Quote oder Vorgabe für die Anzahl an Schiedsrichterinnen bei einem Turnier, betonte der 62 Jahre alte Italiener.

(dpa)