Public Viewing Gastronomen der Berliner WM-Fanmeile sorgen sich um Umsätze
Berlin (dpa) - Die WM-Fanmeile am Brandenburger Tor bleibt geöffnet, doch die Gastronomen blicken dort nach dem Ausscheiden der deutschen Fußballnationalmannschaft auf ungewisse Wochen.
Die Bewirtschaftung werde weitergehen wie bisher, „nur mit weniger Menschen“, sagte ein Sprecher der Berliner-Kindl-Schultheiss-Brauerei auf Anfrage. Nach Angaben des Veranstalters der Fanmeile, der Berliner KIT-Group, werden dort mit dem Beginn der K.o.-Runde ab dem WM-Achtelfinale alle Spiele übertragen. Dies sei auch schon vorher so geplant gewesen.
In der Berliner-Kindl-Schultheiss-Brauerei hieß es, man hoffe, dass weiterhin so viele Fans wie möglich kommen „und weiterhin Bier trinken“. Die Brauerei ist eines der Unternehmen, die auf der Fanmeile mit einem Gastronomie-Angebot vertreten sind.
„Wir machen alles so weiter“, sagte KIT-Sprecherin Anja Marx. Sie wies darauf hin, dass es auf der Fanmeile, auch wenn es die deutsche Mannschaft bis ins Finale geschafft hätte, nur vier weitere Übertragungen von Spielen der deutschen Nationalelf gegeben hätte.
Andernorts schließen die großen Public-Viewing-Arenen und Fanmeilen nach dem WM-Aus der deutschen Elf: Etwa in der Frankfurter Commerzbank-Arena ist mit dem Ausscheiden der deutschen Mannschaft das gemeinsame Fußballschauen beendet. Es war von vorneherein nur für deutsche Spiele gedacht. Am Mittwochnachmittag seien zu der historischen Niederlage 9.000 Fans ins Stadion gekommen, sagte eine Sprecherin des Radiosenders Hit Radio FFH. Das Spiel gegen Schweden am Samstag hatten noch rund 18.000 Fans verfolgt.
Auch in Hamburg ist die WM-Party vorbei, der Abbau des Fanfests hat schon begonnen. Rund 20.000 Fans hatten beim Public Viewing auf dem Heiligengeistfeld das erste Vorrunden-Aus der deutschen WM-Geschichte miterlebt. Veranstalter Uwe Bergmann hatte von Beginn an angekündigt, im Fan-Park auf St. Pauli nur Spiele der deutschen Elf zu zeigen. Beispielsweise die Großleinwand am Heringsdorfer Strand auf der Insel Usedom bleibt aber stehen.
Für Gastwirte ist das frühe WM-Aus der deutschen Fußball-Nationalelf bundesweit ein Problem. Es sei eine große Enttäuschung auch in geschäftlicher Hinsicht, hieß es beim Deutschen Hotel- und Gaststättenverband in Berlin. „Die Betriebe haben unglaublich viel investiert.“
Denn nach dem guten Abschneiden Deutschlands bei den Vorgänger-Turnieren seien die Wirte davon ausgegangen, dass es die Elf auch dieses Mal weit bringen würde. „Wir hoffen jetzt, dass uns der Wettergott hold ist, die Menschen in den Biergärten, Strandbars und auf den Terrassen der Republik den Sommer genießen.“ Dann seien trotzdem noch gute Umsätze unter freiem Himmel möglich.