WM-Gastgeber Mutko weist Dopingvorwürfe gegen Russland erneut zurück
Moskau (dpa) - Russlands umstrittener Sportfunktionär Witali Mutko hat Dopingvorwürfe gegen Fußballer des WM-Gastgeberlandes erneut zurückgewiesen.
„Allein im vergangenen Jahr hat die Mannschaft insgesamt 300 Dopingproben abgegeben. Ich weiß nicht, was noch notwendig ist“, sagte bei einem Besuch der Sbornaja in Nowogorsk bei Moskau. Kontrolleure könnten „zu jeder belieben Tages- und Nachtzeit“ kommen. „Dabei kontrollieren nicht wir die Mannschaft, sondern die FIFA“, sagte Russlands ehemaliger WM-Cheforganisator.
Mutko wies auch erneut Vorwürfe von staatlich organisiertem Doping im Riesenreich zurück. „Das ist eine Verleumdung und ein Versuch, den russischen Sport zu diskreditieren“, betonte er. Der Vertraute von Präsident Wladimir Putin gilt als Schlüsselfigur des Dopings in Russland. Moskau dementiert ein organisiertes Doping, hat Mutko aber vor der WM aus der Schusslinie genommen. Mittlerweile ist der 59-Jährige formell als Vizeregierungschef für das Bauwesen zuständig. Mutko ist aber weiter im Vorstand des Russischen Fußballverbands RFS.
Nach Angaben des in die USA geflüchteten Ex-Leiters des Moskauer Doping-Kontrolllabors, Grigori Rodschenkow, soll 2015 eine Urinprobe von Nationalspieler Ruslan Kambolow, der nicht im WM-Kader steht, ausgetauscht worden sein. Die FIFA hatte den Fall untersucht, die Ermittlungen aber eingestellt. Es gebe keine Beweise, hieß es.