Trainerwechsel Spaniens Saul kritsiert Lopetegui-Rauswurf

Krasnodar (dpa) - Spaniens Mittelfeldspieler Saul Niguez hat sich über die Entscheidung des Verbandes beklagt, Trainer Julen Lopetegui unmittelbar vor der Fußball-Weltmeisterschaft durch Fernando Hierro zu ersetzen.

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„Das kam überraschend. Ich glaube, die Entscheidung, die ihre Motive und Ziele haben möge, haben wir Spieler nicht nachvollziehen können“, sagte der 23-Jährige in einem Interview mit dem Radio- und Fernsehsender RTVE. „Julen hätte es verdient gehabt weiterzumachen, nachdem er uns zwei Jahre lang auf die WM vorbereitet hatte.“

Die klare Aussage Sauls überraschte auch deshalb, weil der nicht für Lopeteguis neuen Verein Real Madrid spielt, sondern für den Stadtrivalen Atlético. Zuvor hatte bereits Linksverteidiger Jordi Alba vom FC Barcelona gesagt, dass ihm die Sache mit Lopetegui nicht gefallen habe. „Die Entscheidung war eine von Rubiales, man muss uns aber verstehen, weil wir vor allem dank Julen hier sind.“

Lopetegui musste nur zwei Tage vor dem Auftaktspiel gegen Europameister Portugal (3:3) gehen. Verbandschef Luis Rubiales hatte sich bei der Veröffentlichung des Vertragsabschlusses von Real mit Lopetegui übergangen gefühlt. Unter dem Nationaltrainer war Spanien in allen 20 Spielen seit dessen Amtsantritt vor zwei Jahren ungeschlagen geblieben.

Real-Präsident Florentino Peréz wiederum hatte bei Lopeteguis Präsentation in Madrid Rubiales massiv angegriffen. Der Rauswurf Lopeteguis sei „ungerecht, unverhältnismäßig und beispiellos in der Geschichte des Fußballs“ gewesen, sagte der Clubchef des Champions-League-Siegers. Er sprach von einer „absurden Reaktion“, von „falsch verstandenem Stolz“. Unter Interimscoach Hierro, der ursprünglich als Sportdirektor nach Russland gereist war, hatte Spanien das zweite Gruppenspiel gegen den Iran mit Mühe 1:0 gewonnen.