Unterhaltsames Notizen von der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland
WER HAT GEFURZT?: Michy Batshuayi hat bei der WM in Russland richtig Spaß. Obwohl der Belgier hinter Topstürmer Romelu Lukaku kaum zum Zug kommt, begeistert er seine Fans in den sozialen Medien.
Nach dem 3:2-Kampfsieg über Japan, bei dem er nicht spielte, postete er ein Bild, bei dem die Ersatzspieler Arm in Arm stehen, nur Batshuayi schaut schelmisch in Richtung Kamera. „So - wer hat gefurzt“, fragt der Angreifer von Borussia Dortmund auf Twitter. Schon beim letzten Gruppenspiel gegen England (1:0) hatte Batshuayi für Lacher gesorgt, als er den Ball mit voller Wucht statt ins Tor gegen den Pfosten schoss und dieser von dort in Batshuayis Gesicht prallte.
GESCHENK ZUM 80.: Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps hat nun auch ein Trikot seiner Nationalmannschaft mit der Rückennummer 80. Beim Abendessen im WM-Camp in Istra bekam es der Coach der Équipe Tricolore überreicht. Applaus der Spieler inklusive für den Rekordtrainer, der sein 80. Spiel auf der Bank der Franzosen im Achtelfinale gegen Argentinien (4:3) erlebte.
DIE LETZTEN: Zwei Spieler der argentinischen Nationalmannschaft blieben noch übrig. Erst am Dienstag wollten auch Enzo Pérez und Marcos Acuña das Land des Scheiterns verlassen. Der Rest der Mannschaft hat sich schon längst aus und von Russland verabschiedet. Das übrig gebliebene Spieler-Duo sollte mit der restlichen Delegation am Dienstag den Flieger via Portugal nach Buenos Aires besteigen.
KLEINES PUZZLETEIL: Daniel Ekvall steht nicht im Rampenlicht. Dennoch ist er für Schwedens Nationalteam bei der WM sehr wichtig: Ekvall ist psychologischer Berater der Skandinavier. Zusammen mit den Profis, in Einzel- und auch Gruppen-Gesprächen, erarbeitet er einen mentalen Plan für die nächste Partie. Am Spieltag selbst geht Ekvall mit den Kickern dann diese Form einer imaginären Karte nochmal durch. Nationaltrainer Janne Andersson und Kapitän Andreas Granqvist lobten den Berater bereits. „Es macht mich sehr glücklich, wenn sie denken, dass ich ein kleines Teil des Puzzles bin“, sagte Ekvall dazu.
BOOT CAMP: Wie vermittele ich meinen Spielern Zusammenhalt? Englands Nationaltrainer Gareth Southgate fand im Sommer 2017 eine Antwort auf diese Frage. Damals schnupperte er gemeinsam mit seinen Three Lions bei der englischen Marine in ein „Boot Camp“ rein, absolvierte also eine Mini-Form der Grundausbildung. Der Teamgedanke stand dabei im Vordergrund. Für die Profis sei es sinnvoll gewesen, sagte der Coach, da so die Tragweite eines Spiels - auch im Fall des Scheiterns - in einen vernünftigen Kontext gerückt werde. „Es war gut, ihre Geschichten zu hören“, erinnerte sich Flügelspieler Ashley Young. „Sie sprachen auch über Zusammenhalt, den haben wir auch.“
ABSCHIED MIT ANSTAND: Japans WM-Team hat auch nach dem bitteren Aus im Achtelfinale gegen Belgien (2:3) asiatische Höflichkeit und Sauberkeit bewiesen. Die Mannschaft hinterließ die Kabine im Stadion in Rostow am Don am Montagabend blitzblank aufgeräumt und mit einem Schild, auf dem auf Russisch „Danke“ stand. Das zeigte ein Foto der spanischen Sportzeitung „As“. Normalerweise sehen Umkleidekabinen von Profifußballern nach Spielen desolat aus; überall liegen Essensreste, Plastikflaschen, Tape-Streifen, Grashalme und anderer Müll herum.
EISHOCKEY TRIFFT FUSSBALL: Russlands Eishockey-Superstar Alexander Owetschkin bringt die begehrteste Trophäe des Pucksports nach Moskau. Er präsentiert den Stanley Cup am 7. Juli auf dem Fußball-Fanfest der russischen Hauptstadt, teilte der Spieler von NHL-Meister Washington Capitals mit. Das Team um Owetschkin und den deutschen Nationalkeeper Philipp Grubauer hatte den Pokal am 7. Juni gewonnen. Das Team aus der US-Hauptstadt schlug die Vegas Golden Knights 4:1.