„Das war kein WM-Niveau“ WM-Desaster für die deutsche Nationalmannschaft – die Spieler in der Einzelkritik

Trotz Sieg gibt es am Ende das bittere WM-Aus nach der Vorrunde für die deutsche Nationalmannschaft. Wie sich die Spieler beim nutzlosen Zittersieg gegen Costa Rica geschlagen haben? Die Einzelkritik.

Es kam bei der WM 2022 einfach zu wenig – auch von Thomas Müller.

Foto: dpa/Tom Weller

Neuer: Eine Glanztat gegen Fuller (42. Minute). Beim Ausgleich machtlos. Beim zweiten Gegentor unglücklich. Ein ganz bitterer Rekordabend im 19. und wohl letzten WM-Spiel.

Kimmich: Erstmals unter Flick für 45 Minuten auf rechts zurückversetzt. Fand dort kaum ins Spiel. Auch in der zweiten Halbzeit als Sechser genügte er nicht den hohen Ansprüchen.

Süle: Der Dortmunder fand nach dem Japan-Fehlstart nie in dieses Turnier. Zu weit weg von seinen Gegnern. Paradebeispiel war das zweite Gegentor.

Rüdiger: Was für ein Bock gegen Fuller (42.) und konfus beim zweiten Gegentor. Schaltete sich am Schluss immer mehr offensiv ein - ohne Fortune.

Raum: Im Anfangsschwung mit guten Flanken. Verlor im Laufe des Spiels zu sehr an Tempo. Bei Costa Ricas Kontern nicht stabil.

Gündogan: Verteilte im Zentrum fleißig die Bälle, in die gefährlichen Zonen kam er zu selten. Musste dann aus taktischen Gründen für Füllkrug (55.) weichen.

Goretzka: Der Münchner war nicht fit. Das sah man von der ersten Minute. Ohne seine typische Dynamik. Zur Halbzeit mit muskulären Problemen raus.

Gnabry: Der deutsche Power-Man. Beruhigte mit erstem Kopfballtor im DFB-Dress erstmal die Nerven. Suchte den Abschluss. Aber zum großen Retter wurde er nicht.

Musiala: Dribbeln, dribbeln, dribbeln. Die Fans raunten vor Begeisterung. Das erste WM-Tor gelang dem jungen Münchner bei der WM-Premiere nicht.

Sané: Startete mit viel Tempo ins 50. Länderspiel. Schuf in der engen Gegnerdefensive Räume. Für das erste WM-Tor reichte es auch für ihn nicht.

Müller: Das war kein WM-Niveau mehr. Konnte Flicks Vertrauen nicht zurückzahlen. Zu viel Flipper-Fußball. Ein trauriges Turnierende für den Rio-Weltmeister.

Klostermann: Kam für die zweite Halbzeit als rechter Verteidiger. Mit zu wenig Aktionsradius, um den nötigen Torwirbel auszulösen.

Füllkrug: Warf als Joker wieder alles rein. Scheiterte erst an Costa Ricas Torwart Navas. Sein zweites WM-Tor war dann ein nutzloser Schlusspunkt.

Havertz: Kam in der Schlussoffensive und traf doppelt. Doch die Tore des Chelsea-Stürmers reichten nicht mehr.

Götze: Der Frankfurter kam beim WM-Comeback wie gegen Japan als Joker. Eine Chance, mehr nicht. Der Rio-Moment ließ sich nicht wiederholen.

Ginter: Der Freiburger bekam von Flick beim dritten WM-Turnier in der Nachspielzeit noch seine ersten WM-Minuten geschenkt.

(dpa)