3:5! WSV zeigt „Schüler-Fußball“
Den Gästen reicht in Bösinghoven 2:0- und 3:1-Führung nicht zum Sieg. Richter war sauer.
Wuppertal. Der Ausflug zum Niederrhein war für den Wuppertaler SV am Mittwochabend sportlich wenig erfolgreich. Auf dem ungewohnten Kunstrasen auf der Ausweichanlage in Meerbusch-Strümp unterlag der Oberligist im vorgezogenen Spiel dem TuS Bösinghoven mit 3:5 und verpasste damit den möglichen Sprung auf Platz drei.
Vor allem nach der Pause war es eine sehr unterhaltsame Partie, in der WSV beim 2:0 und 3:1 schon wie der Sieger aussah, nach Ballverlusten aber jeweils postwendend den Anschlusstreffer kassierte und dann dem beachtlichen Offensivdrang der Gastgeber und eigenen Patzern unterlag.
In der ersten Hälfte hatten die Wuppertaler die Partie noch weitgehend kontrolliert und waren durch einen tollen Distanzschuss von Kevin Weggen in Führung gegangen.
Weggen hatte zuletzt gegen Uedesheim gesperrt gefehlt und war einer von drei Spielern, die Trainer Thomas Richter nach dem spielerisch enttäuschenden Auftritt vom vergangenen Sonntag neu in die Startformation genommen hatte. Auf der rechten Seite gab er erstmals A-Jugend-Talent Enes Topal eine Chance von Beginn an. Sein technisches Potenzial konnte er auf der rechten Seite zwar nur andeuten, seine Aufstellung zeigte aber: Der WSV setzt in Zukunft noch stärker auf die Jugend.
Jugend und Routine verbindet Kapitän Davide Leikauf, der nach achtwöchigem Sportverbot wegen Pfeifferschen Drüsenfiebers und nur zehn Tagen Training erstmals wieder begann und das Mittelfeld stabilisieren sollte.
Nach der Pause lösten sich alle taktischen Zwänge. Erst erzielte Marvin Ellmann, schön eingesetzt von Tim Manstein das 2:0. Im Gegenzug traf Stefan Galster nach einen WSV-Ballverlust für die Hausherren und wieder im Gegenzug brachte Niklas Leven nach tollem Zusammenspiel mit Enes Topal den WSV erneut mit zwei Toren in Front.
Das reichte aber nicht. Bösinghoven schaffte die Wende und drehte das Spiel bis zum 4:3 in der 77. Minute. Der WSV warf noch mal alles nach vorne, kassierte aber, nachdem Manstein als letzter Mann vertändelte, noch das 5:3. Thomas Richter sprach im Anschluss von „Schüler-Fußball“, wie sich seine Mannschaft die Führung noch aus der Hand nehmen ließ.