Gegen Alemannia Aachen Aboagye krönt das starke Spiel des WSV
Aachen · Der Wuppertaler SV hat einen 2:1-Sieg beim abstiegsbedrohten Westrivalen errungen. Nach einer hart umkämpften und intensiven Partie holt der WSV drei Punkte auf dem Tivoli.
Verdient aufgrund einer Vielzahl klarer Torchancen nach der Pause entführt der Wuppertaler SV drei Punkte vor 5900 Zuschauern auf dem Aachener Tivoli. Während der WSV sein Punktekonto auf 72 Zähler ausbauen konnte, rangiert die Alemannia weiter auf einem Abstiegsplatz.Der Druck war ungleich verteilt vor dem Spiel des Wuppertaler SV bei Alemannia Aachen.
Während bei den WSV-Spielern die Vorfreude auf eine Partie in einem tollen Stadion, auf gepflegtem Rasen und vor einer guten Kulisse überwogen haben dürfte, saß den Gastgebern das Abstiegsgespenst im Nacken, und auch die Erinnerung an die derbe 0:5-Klatsche im Hinspiel im Stadion am Zoo dürfte bei den Schwarz-Gelben noch für gemischte Gefühle gesorgt haben. WSV-Trainer Björn Mehnert musste zwei Wechsel gegenüber der Mittwochspartie, die der WSV gegen den KFC Uerdingen mit 2:0 gewann, vornehmen.
Niklas Heidemann hatte sich am Freitag im Training eine Gesichtsverletzung zugezogen und wurde durch Moritz Montag ersetzt. Statt mit der Doppelspitze Roman Prokoph und Marco Königs begann der WSV mit Kingsley Sarpei als Sturmpartner von Prokoph. Außer Niklas Heidemann fehlte auch Kevin Hagemann im Aufgebot verletzungsbedingt. Dass Kingsley Sarpei eine gute Wahl von Trainer Björn Mehnert war, erwies sich bereits nach zwölf Minuten, als er nach einem tollen Pass von Lion Schweers auf und davon zog und von Sebastian Schmitt nur durch ein klares Foul gestoppt werden konnte. Kevin Pires verwandelte den Strafstoß sicher zur Führung. Die war verdient, denn der WSV glänzte mit tollen Ballstafetten, cleveren Spielzügen und Spielfreude.
Geradezu euphorisiert wirkte der WSV - und kassierte wenig später den zu diesem Zeitpunkt überraschenden Ausgleichstreffer, weil auf der linken Abwehrseite mehrfach nicht konsequent zur Sache gegangen wurde. Am Ende stand ein Flachpass der Aachener in die Mitte, den Dino Bajric (20.) nur noch zum 1:1 einschieben musste. Im gleichen Stil hatte der WSV zuletzt beim 0:2 gegen Fortuna Düsseldorf U 23 einen vermeidbaren Treffer kassiert. Das Gegentor machte den WSV nicht schwächer, aber dafür die Gastgeber eine Klasse selbstbewusster und stärker. Sebastian Patzler bewahrte den WSV mit einer Parade nach Schuss von Ergün Yildiz vor dem Rückstand. Wieder hatte sich die Alemannia über ihre rechte Angriffsseite durchgesetzt. Die Partie wurde hektischer.
Nach einem Gerangel an der Seitenlinie sah Kingsley Sarpei die gelbe Karte, die das frühe Ende seines furiosen Auftritts einleitete. Um einem drohenden Platzverweis zuvorzukommen, brachte Mehnert noch vor der Pause Phillip Aboagye für Sarpei ins Spiel, der kurz darauf eine sehr gute Kopfballchance zögerlich und mutlos vergab. Nach der Pause musste die Alemannia mehr für das Spiel tun, der WSV kam zu Konterchancen, die allerdings zunächst nicht gut abgeschlossen wurden (Montag, Saric, Backszat). Dann zeigte Aboagye die Entschlossenheit, die er beim Kopfball vor der Pause vermissen ließ, und traf nach einer weiteren Umschaltsituation aus 20 Metern diagonal in den Winkel.
Ein Traumtor, dem Großchancen des WSV im Minutentakt folgten, aber die Vorentscheidung blieb aus. So wurde es noch einmal ein heißer Tanz für den WSV, denn nach einem Dreier-Wechsel machte die Alemannia in der Schlussphase wieder mehr Druck nach vorne, wobei der WSV mit großem Einsatz klare Torgelegenheiten nicht zuließ. Der WSV kämpfte und spielte, als würde er selbst noch um den Aufstieg oder gegen den Abstieg spielen. Dieses Team verteilt keine Geschenke, dass mussten die Gastgeber anerkennen, die wie die WSV-Fans ihr Team für ein streckenweises mitreißendes Spiel feierten.
Björn Mehnert: „Ich glaube, wir haben ein Regionalligaspiel gesehen, mit vielem, was ein gutes Fußballspiel ausmacht. Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben uns dann von den Emotionen leiten lassen, und etwas den Plan verloren. Ab der 46. Minute haben wir uns dann wieder gefunden. Phillip Aboagye trifft so auch auch im Training schon mal, wenn auch nicht immer. Es macht megaspaß in einem solchen Stadion vor so vielen Zuschauern zu spielen. Wir wünschen Alemannia Aachen alles Gute für den Rest der Saison.“