Wuppertaler SV Alle wollen das Projekt Stadion umsetzen
Die Stadt ist dabei, Pachtverträge auszuarbeiten. Der Investor will das Stadion und Umfeld neu vermessen.
Fünf Wochen ist es her, dass Bauunternehmer Thilo Küpper, die Stadt und der Wuppertaler SV im Barmer Bahnhof die Pläne für das Stadion am Zoo vorgestellt haben. Der Ausbau der Gegengerade mit Vip-Logen, Seminarräumen, Ausstellungsflächen und Gastronomie sowie eine transparente Überdachung aller Tribünen sollen die Arena zu einer der schönsten in Deutschland machen.
Sehr ambitioniert, da waren sich die Zuschauer bei aller Begeisterung einig. Doch es soll kein Luftschloss bleiben. Sowohl bei der Stadt als Stadion-Eigentümerin als auch beim Investor Küpper ist man laufend mit dem Projekt beschäftigt. „Wir sind dabei, Pachtverträge zu erarbeiten, es gibt auch schon erste Termine mit der Bauverwaltung“, so Hans-Uwe Flunkert, Chef des Gebäudemanagements der Stadt.
Der untere Bereich der Gegengerade solle im Eigentum der Stadt bleiben, die dort selbst mit Hilfe der Jobagentur neue Stufen errichten will, dahinter dann das Multifunktionsgebäude vom Investor gebaut werden. Flunkert: „Da muss man sehen, wie das auch rechtlich zu trennen ist, insbesondere weil wir eine lange Laufzeit haben werden.“ Das habe nichts mit Misstrauen zu tun, sondern sei normales Geschäft, viel Detailarbeit eben. Flunkert geht davon aus, dass man im März so weit sei, etwas Unterschriftsreifes vorlegen zu können.
Bis dahin will Thilo Küpper auch so weit sein, den Ursprungsentwurf konkretisieren zu können. Grundlage soll eine digitale Vermessung sein — nicht nur des Stadions (die wurde erst vor einem Jahr von einem Privatmann gemacht), sondern auch des Umfelds. „Das ist wichtig, auch wenn wir nachher über die Zuwegung sprechen“, so Küpper.
In Gesprächen mit Fans und anderen potenziellen Nutzern habe er bereits viele spannende Anregungen erhalten. Etwa, die alten Flutlichtmasten neben der Haupttribüne stehen zu lassen, auch wenn sie dann keine Funktion mehr hätten, oder auf der Südtribüne Steh-und Sitzplätze für die Gästefans zusammenzufassen.
Auch mache er sich Gedanken, wie man den Nebenplatz während eines Spiels im Stadion eventuell doch erreichen und nutzen oder die historische Stadiongaststätte zur Geltung bringen könne. Die digitale Vermessung soll auch Daten für einen virtuellen Rundgang liefern.
In den nächsten Tagen will Küpper den Kontakt zu den Anwohnern suchen, um deren Sorgen und Anregungen aufzunehmen und sie gegebenenfalls in die Planungen einfließen zu lassen. Gespräche mit verschiedenen Ämtern der Stadt seien bereits aufgenommen oder terminiert. Küpper: „Das Kooperationsverhalten ist bei allen sehr positiv.“ Das findet auch Hans-Uwe Flunkert: „Ich habe den Eindruck, dass alle Seiten wollen.“