Wuppertaler SV Ausschreitungen: WSV will Fall Ahlen aufarbeiten
Vorstand gegen Pauschalverurteilung. Stadionverbote zu erwarten.
Wuppertal. Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV hat angekündigt, die Geschehnisse rund um das Auswärtsspiel in Ahlen am Samstag gemeinsam mit der Polizei aufzuarbeiten und gegen die Übeltäter auch selbst konsequent vorzugehen. „Wir sind dabei, Informationen aus allen Kanälen zusammenzutragen“, sagte Vorstandssprecher Lothar Stücker am Montag. Er sprach sich gegen eine Pauschalverurteilung einzelner Fangruppen aus, genauso wie gegen eine Pauschalkritik am Vorgehen der Polizei, die am Montag in Fanforen kursierte.
Wie berichtet, hatte die Polizei ein aggressives Verhalten stark betrunkener Wuppertaler Fans beklagt. In der Halbzeit und nach dem Spiel war es zu Zusammenstößen zwischen Fans und Polizisten gekommen. Die Polizei setzte Reizgas ein. 150 Personen wurden festgehalten, um die Personalien festzustellen. Mit Anzeigen und bundesweiten Stadionverboten ist zu rechnen.
„Die Organisation vor Ort war vielleicht nicht optimal, aber das ist kein Grund, ins Stadion zu gehen, und Gewalt auszuüben“, kritisierte Stücker das Verhalten der Übeltäter, die nun auch anhand von Videoaufnahmen identifiziert werden sollen. Das sei aber nur ein Bruchteil der 500 Wuppertaler Fans gewesen. Auch mit Vertretern der Fangruppen werde der WSV sprechen. Stücker wünscht sich einen runden Tisch mit Polizei-, Vereins- und Fanvertretern. Von dem Pyro-Vorfall von vor zwei Wochen, für den die Ultras verantwortlich waren und für die der WSV in dieser Woche eine Verbandsstrafe erhalten dürfte, sei das aber zu trennen.
WSV-Fanbetreuer Christian Weiss wollte die Vorfälle nicht bewerten, bevor sie intern besprochen seien. Er hatte rund 170 Personen auf der Zugfahrt von und zum Spiel begleitet. „Auf der An- und Abreise gab es keine Probleme, auch wenn normale Zugreisende über Fußballfans sicher generell nicht begeistert sind“, so Weiß.
David Sopp, Sicherheitsbeauftrager des WSV und nicht vor Ort, weil in der Regionalliga jeder Heimverein selbst für die Sicherheit verantwortlich ist, will auch erst Infos sammeln. Stadionverbote könne nach Vorfällen im Stadion im übrigen nur der gastgebende Verein aussprechen. Bei Vorfällen außerhalb der DFB.