Wuppertaler SV Bölstler-Vertrag: Entwurf soll heute vorliegen
WSV: Eichner sieht „Sommertheater“ als beendet an.
Wuppertal. Als Unternehmensberater und Interimsmanager von Firmen hat Alexander Eichner derzeit massiv mit der Unsicherheit vieler Firmen nach dem zumindest von der britischen Bevölkerung beschlossenen Austritts von Großbritannien aus der Europäischen Union zu tun. Als Vorstandssprecher des Wuppertaler SV ist er bemüht das „Sommertheater“, das durch die zwischenzeitlich im Raum stehenden Trennung vom Sportlichen Leiter Manuel Bölstler aufgetreten sei, zu beenden. Während Bölstler selbst sich aktuell zur Sache nicht äußert, sucht Eichner die Öffentlichkeit, um Unsicherheiten und Diskussionen, wie jetzt beim „Brexit“, zu meiden.
Eichner: „Fakt ist, dass ein neuer Vertrag für Manuel Bölstler derzeit von den Rechtsanwälten Hopfgarten ausgearbeitet wird. Ich gehe davon aus, dass der Entwurf am Montag vorliegt.“ Fakt sei auch, dass der nun zunächst nur über ein Jahr, plus einer Option, der beide Seiten zustimmen müssen, statt vorher beabsichtigten zwei Jahren laufen soll und dass Manuel Bölstler Zugeständnissen bei der Gehaltshöhe gemacht habe.
Eichner: „Wir hatten da eine Finanzierungslücke, auch weil kurzfristig ein externer Sponsor abgesprungen war. Die konnten wir jetzt auch mit Hilfe des Förderkreises und durch ein Entgegenkommen Manuel Bölstlers schließen und zudem steuerrechtliche Probleme klären. Da die Sponsorenzusagen aber zunächst nur für ein Jahr gelten, können wir den Vertrag auch nur so lange gewährleisten.“
Dass Manuel Bölstler dem Verein am vergangenen Wochenende ein Ultimatum bis Montag gestellt hatte, könne Eichner durchaus verstehen: „Klar, dass auch er Planungssicherheit braucht.“ Daraufhin war es — abgestimmt mit dem Verwaltungsrat — zunächst zu der öffentlichen Erklärung des Vereins gekommen, man könne die Rahmenbedingungen des Anfang Mai verabredeten Vertrags nicht einhalten. Eichner: „Die Diskussion ist danach öffentlich extrem unsachlich geführt worden. Das Thema hätten wir als Vorstand allerdings auch effizienter abhandeln können“, übt er auch Selbstkritik.
Dass das interne Verhältnis zwischen Vorstand und Sportlicher Leitung dadurch auf Dauer belastet sein könnte, sieht Eichner nicht. „Für den Verein war es wichtig, erst die Grundlage zu schaffen, dass Manuel hier weiter arbeiten kann.“ „Natürlich sind wir auch an einer längerfristigen Zusammenarbeit interessiert“, sagt Finanzvorstand Lothar Stücker, der die Verhandlungen über die finanzielle Auskleidung des Vertrages mit Bölstler - in der vergangenen Wochen auch unter Einschaltung von Eckhard Osberghaus vom Förderkreis des WSV — geführt hat. Wie berichtet, hatte der Förderkreis sein finanzielles Engagement noch einmal aufgestockt.
Nach wir vor müsse der WSV bei seinem auf 1,3 Millionen Euro angelegten Etat mit jedem Euro rechnen, zumal der teilweise auch noch ausgekleidet werden müsse. „Ich sehe da aber eine positive Entwicklung“, sagt Lothar Stücker.
Das gelte beispielsweise auch beim Thema Werbeplatz auf der Trikotbrust, der wie in der vergangenen Saison verlost wird. Für gut 30 der bis zu 40 Lose zum Preis von 2500 Euro seien bereits Abnehmer gefunden. Bis Mittwoch, wenn die Aktion endet, hoffe der WSV noch auf weitere Interessenten. Stücker: „Vorab haben wird gesagt, alles, was über 30 geht, ist ein gutes Ergebnis.“