„Der WSV steht mit dem Rücken an der Wand“
RW Erfurt: Ex-WSV-Spieler Karsten Baumann kehrt heute Abend als Trainer ins Stadion am Zoo zurück.
Wuppertal. Der Fußball schreibt seine ganz eigenen Geschichten. Da verließ Mittelfeldspieler Sven Lintjens im Winter den Wuppertaler SV, um beim SC Paderborn 07 unter Trainer Holger Fach spielen zu können. Dieser wurde dort aber wegen Erfolglosigkeit kurze Zeit später beurlaubt und durch Pavel Dotchev ersetzt, wodurch sich dann Rot Weiß Erfurt nach einem neuen Übungsleiter umsehen musste. Und die Wahl der Thüringer fiel mit Karsten Baumann ausgerechnet auf einen ehemaligen WSV-Spieler, der so am 19. Februar seine Trainer-Karriere starten durfte.
"Er hat in zahlreichen Gesprächen mit klaren Vorstellungen, guten Fachkenntnissen und einer hohen Motivation für die Aufgabe überzeugt und passt somit genau in unser Anforderungsprofil", erklärte Erfurts Präsident Rolf Rombach die etwas überraschende Entscheidung zugunsten des Trainer-Novizen.
"Für mich ist das der ideale Verein, um meine Karriere als Fußballlehrer zu beginnen. Weil ich nicht zu einer Mannschaft gekommen bin, die in einer Krise steckte, sondern zu einem intakten Team", ergänzt der 38-Jährige. Wie intakt dieses Team ist, wurde dem Wuppertaler SV beim 1:5 in der Hinrunde besonders schmerzhaft deutlich gemacht. "Dieses Ergebnis kann für den WSV Ansporn, aber auch Verunsicherung sein. Schließlich wollen sie aufsteigen, stehen allerdings nach ihrer Negativserie inzwischen mit dem Rücken an der Wand", so Baumann, dessen Spieler nach dem 4:0 gegen Rot Weiß Essen mit breiter Brust ins Stadion am Zoo kommen.
Zahlen, mit denen mehr als nur die angestrebte Qualifikation für die neue eingleisige 3.Liga möglich ist? "Ich zahle freiwillig drei Euro ins Phrasenschwein und sage, dass wir nur von Spiel zu Spiel denken", so Baumann. Schließlich schreibt der Fußball seine eigenen Geschichten.