Derby: Hooligans im Visier

Vor dem Topspiel am Zoo gegen Fortuna Düsseldorf herrscht Alarmstufe 1.

Wuppertal. An diesem Samstag könnte es erstmals in diesem Jahr im Stadion am Zoo richtig eng werden: Vor dem Westschlager des Wuppertaler SV gegen Fortuna Düsseldorf (14 Uhr) wird mit 10 000 Zuschauern gerechnet. Allein aus der Landeshauptstadt werden an die 4000 Fans erwartet. Keine Frage: WSV gegen Fortuna, das ist das Topspiel in der Fußball-Regionalliga.

Für die Wuppertaler Polizei herrscht jetzt vor dem Derby "Alarmstufe 1". Offiziell bestätigt es niemand, aber es liegt auf der Hand, dass die Randale in Düsseldorf auf der Rückfahrt von Oberhausen gezielt ausbaldowert wurde. Und natürlich ist die Sorge jetzt groß, dass es am Samstag in Wuppertal eine Randale-Retourkutsche gewaltbereiter Fortuna-Anhänger geben könnte.

Fakt ist: Die Polizei und der WSV wollen mit einem Großaufgebot im und am Zoo-Stadion für eine friedliche Veranstaltung sorgen. Wie die Wuppertaler Einsatzleiterin Antje Wippermann gestern auf WZ-Nachfrage bestätigte, werden am Samstag an die 300 Polizeibeamte und mehr als 200 WSV-Ordner im Einsatz sein. Eigentlich sollte das reichen, um gewaltbereite Stadionbesucher im Zaum zu halten.

Dennoch gibt es einige unglückliche Konstellationen. So steht die Schwebebahn wie berichtet am Wochenende still. Die Stadtwerke setzen zwar neben dem Ersatzverkehr (Schwebebahnexpress) zusätzliche Busse ein. Doch Einsatzleiterin Wippermann wäre die Schwebebahn lieber gewesen. Um den erwarteten Andrang am Samstag im Griff zu halten, wird das Zoo-Viertel am Spieltag schon um 12 Uhr - also zwei Stunden vor dem Anpfiff - gesperrt.

Noch ist unklar, wie die Fortuna-Fans nach Wuppertal kommen. Die Bundespolizei will nach dem Desaster im Anschluss an das Oberhausen-Spiel bei der Bahn anregen, doch einen Sonderzug von Düsseldorf nach Wuppertal einzusetzen (siehe Kasten rechts). Darüber ist aber noch nicht entschieden.

Die Polizei rechnet aber auch mit vielen Düsseldorfern, die per Fahrgemeinschaft mit dem Auto anreisen. Wippermann verspricht aber: "Auch das kriegen wir in den Griff."

Und der WSV? Der Verein bleibt bei seiner harten Welle gegen Randalierer. Die fünf Wuppertaler - sie sind zwischen 19 und 29 Jahre alt -, die nach der Düsseldorfer Randale für den Rest der Nacht in der Ausnüchterungszelle landeten, müssen laut WSV-Manager Achim Weber mit einem Stadionverbot rechnen. Gegen das Quintett wird wegen Landfriedensbruchs ermittelt.

Bei der Düsseldorfer Kripo war gestern übrigens deutlich der Unmut zu spüren, nicht mehr Altstadt-Randalierer gefasst zu haben. Wie die WZ erfuhr, waren die Wuppertaler Hooligans allerdings bestens organisiert. Per Handy wurden Absprachen für die schnelle Flucht aus Düsseldorf getroffen. Als die Polizei endlich zahlenmäßig ebenbürtig war, verschwanden die Randalierer aus Wuppertaler "in alle Himmelsrichtungen" wie der Einsatzleiter gestern bestätigte. Einige sollen unter anderem per Taxi den Ort des Geschehens verlassen haben.