DFB-Pokal Auslosung: Autsch! Ausgerechnet Aue
In der ersten Hauptrunde trifft der WSV auf den Zweitligisten aus dem Erzgebirge.
Wuppertal. Kein Kassenschlager, aber gute Chancen auf ein Weiterkommen: So lautet das Fazit der Auslosung der ersten DFB-Pokalhauptrunde aus Sicht des WSV, der am 4. oder 5. August den Zweitligisten FC Erzgebirge Aue im Stadion am Zoo empfängt. Losfee Silke Rottenberg und Matthias Sammer hatten die WSV-Fans bei der Auslosung im ZDF-Sportstudio lange auf die Folter gespannt. Vergebens hofften die auf die Kracher Bayern oder Schalke, die zu diesem Zeitpunkt immer noch im Lostopf waren. "Aus Einnahmensicht ist dieses Los natürlich eine kleine Katastrophe für uns. Ich hatte gehofft, wir würden einen Erstligisten bekommen, der das Stadion füllt. Aue ist kein Magnet. Ich rechne mit maximal 5000 Zuschauern", sagt Mannschaftskapitän Mike Rietpietsch ein wenig enttäuscht. Er sieht aber auch die Chance auf ein Weiterkommen. "Aue verfügt über ein sehr kampfstarke Mannschaft. Gegen die müssen wir uns zusammenreißen. Vielleicht ist es ein Vorteil, dass wir schon ein Meisterschaftsspiel gespielt haben und Aue nicht, wenn wir gegen die antreten. Wir müssen sehen, dass wir in der zweiten Runde einen Erstligisten bekommen, der die Zuschauer anlockt." Ein kleiner Vorteil für den WSV könnte sein, dass die Sachsen, die die vergangene Saison auf Platz zehn abschlossen, recht auswärtsschwach auftraten. Nur zwei Unentschieden und drei Siege standen auf fremden Plätzen zu Buche, darunter allerdings drei 1:0-Erfolge in Köln, Essen und Karlsruhe. Trotzdem dürfen sich die Ostdeutschen der Unterstützung ihrer Fans auch in Wuppertal gewiss sein. Insider rechnen mit mindestens 1000 Auer Fans am Zoo. Zu den bekanntesten Auer Spielern gehört Neuzugang Jiri Kaufmann (ehemals Hannover 96, zuletzt KSC). Das Los WSV stößt auch bei Erzgebirge-Trainer Gerd Schädlich nicht auf pure Freude. "Es gibt leichtere Gegner. Der WSV verfügt über eine spielstarke Mannschaft, die in der vergangenen Saison um den Aufstieg mitgespielt hat. Ein sehr schweres Los", kommentiert der 54-Jährige. Er führte Aue übrigens von der Oberliga in die 2. Bundesliga (Aufstieg 2003) und ist inzwischen dienstältester Zweitliga-Trainer.