„Die Woche wird entscheidend“
Am Rande: Tobias Damm hofft jetzt auf Auswärtspunkte.
Wuppertal. Scherzbolde sagen, der WSV sollte sich Felix Magath zum Vorbild nehmen. Der soll in seiner Zeit als Stuttgarter Trainer sein Team vor einem Heimspiel in den Bus steigen und zwei Stunden durch die Gegend fahren lassen. So kam bei den chronisch heimschwachen Schwaben das Gefühl eines Auswärtsspiels auf. Es soll geholfen haben.
Derartige Tricks kann sich der WSV in dieser Woche sparen, denn es stehen gleich zwei Auftritte auf fremden Plätzen an. Am Mittwoch beim VfB Stuttgart II und am Samstag in Unterhaching. "Es geht Schlag auf Schlag. Ich denke, dass diese Woche entscheidend sein wird", sagt Tobias Damm. Danach könnte klar sein, ob der WSV weiter auf den Klassenerhalt hoffen darf oder die Planungen für Liga vier forcieren muss. "An den Abstieg verschwende ich keinen Gedanken, ich glaube noch an unsere Chance", sagt Damm, der den vielen "abgeschenkten Heimspielen" hinterher trauert. Von einem Heimfluch will er nicht sprechen (nur 16Punkte aus 17 Spielen am Zoo), vielmehr von mangelnder Konstanz.
"Man hat gesehen, dass wir Fußball spielen können. Zum Beispiel gegen Bayern und in Offenbach. Aber warum wir die Leistung von Offenbach nicht umsetzen können, ist mir auch ein Rätsel. Wir haben gegen Ingolstadt die erste Halbzeit verpennt, dann wird es schwer." Bemängelt wird zurecht die mangelnde Durchschlagskraft des WSV im Abschluss, ein Vorwurf, der direkt an Damm als Stürmer geht. Darüber kann er nur müde lächeln, denn es fehlte seiner Meinung nach dem gesamten Team am Samstag in der ersten Halbzeit an den Voraussetzungen, um überhaupt Torgefahr zu schaffen. Zum Beispiel an der Laufbereitschaft.
Damm zeigte sich zwar engagiert wie gewohnt, blieb aber glücklos. Bei seiner guten Kopfballvorlage auf Ken Asaeda, dessen Kopfball Torhüter Sejna mit einem Reflex zur Ecke lenkte ("wenn du unten stehst, hast du eben kein Glück") sowie bei einem Kopfball aufs Tor ("ich komme nicht richtig hinter den Ball, weil ich aus vollem Lauf komme und kann ihn nicht drücken"). Auch seinen Schuss zum Schluss schaufelte der Mittelstürmer, der seit gut dreieinhalb Jahren für den WSV spielt, über den Kasten.