Ein bisschen Spaß muss sein
WSV-Trainingslager: Die beiden Kumpels Sven Lintjens und Mike Rietpietsch sorgen auf Mallorca für die nötige Lockerheit.
<strong>Wuppertal. Sven Lintjens (31) macht es sichtlichen Spaß, den Ball mit voller Wucht aus 20 Metern Torentfernung ins Netz zu jagen. Selbst am Ende einer intensiven Trainingseinheit, und von denen gibt es im Trainingslager auf Mallorca für die Spieler des Wuppertaler SV gleich mehrere täglich, lässt es sich der Mittefeldspieler nicht nehmen, ein paar Freistöße auf das Tor abzufeuern. "Da können meine Beine noch so schwer sein. Fußball spielen ist das, was ich kann und was mir Spaß macht", sagt Lintjens, bei dem sich der Spaß am Spiel zurzeit in purer Spielfreude ausdrückt. Dienst nach Vorschrift sieht jedenfalls ganz anders aus, und so muss sich kein WSV-Fan vor dem Spiel gegen die Bayern darüber den Kopf zerbrechen, ob sich der Mittelfeldspieler noch mit Wechselgedanken plagt.
Auch Lintjens Zimmergenosse Mike Rietpietsch (33) genießt auf Mallorca relativ unbeschwerte Tage, obwohl die Trainingsbelastungen enorm sind und einige Spieler an ihre Grenzen stoßen. "Für mich persönlich ist es entscheidend, dass ich gesund bin. Und dann hilft mir auch meine Routine, um diese Anforderungen zu verkraften. Sven hat es gesagt, der Spaß spielt bei aller Konzentration auf die Trainingsarbeit immer noch eine entscheidende Rolle. Da wollen wir als Führungsspieler Orientierungspunkte für die anderen sein. Wir sind eine Mannschaft, und wir werden jeden Spieler brauchen, wenn wir unser Ziel erreichen wollen."
Wenn vom großen Ziel gesprochen wird, dann meinen die beiden Profis übrigens den Aufstieg in die 2. Liga und nicht etwa das Pokalspiel gegen die Bayern. "Ich bin realistisch. Mehr als drei, vier Jahre sind bei mir nicht mehr drin, doch die will ich auf dem obersten Niveau verbringen", sagt WSV-Kapitän Mike Rietpietsch.
Eine Klasse höher will auch Sven Lintjens unbedingt spielen. "Die Zwischenetappen haben wir bisher alle geschafft. Wichtig ist, dass wir Ruhe bewahren, wenn wir einmal nur auf dem dritten Platz stehen. Ich würde auch gerne zehn Spieltage vor Saisonende aufgestiegen sein, aber realistisch ist das in dieser ausgeglichenen Liga nicht", sagt Lintjens.
Auf dem offiziellen Plakat für das Bayern-Spiel ist der Torschütze zum 1:0 im Pokalspiel gegen Hertha BSC übrigens neben Franck Ribery zu sehen. Neid kommt bei seinem Freund Mike Rietpietsch deshalb nicht auf. "Das ist natürlich eine tolle Erinnerung für die Kinder und Enkel. Das hat sich Linse mit seiner starken Hinrunde aber auch verdient."
Worauf der Mann mit der Glücksnummer 7 im Trikot des WSV die passende Antwort parat hat. "Das Plakat gefällt mir wirklich sehr. Doch warte ab, Riete, auf das Plakat für die nächste Runde kommst dann Du."