Gerd Müller als Vorbild

Mit 13 Toren führt WSV-Stürmer Mahir Saglik die Torschützenliste an. Sein Erfolgsgeheimnis ist simpel: Training.

Wuppertal. Die freien Minuten verbringt Mahir Saglik am liebsten mit der Familie. Zum Beispiel gestern. Da stand in Paderborn der Einkauf in einem Supermarkt auf dem Programm. Typisch für den Knipser des WSV, der mit 13Treffern die Torschützenliste der Regionalliga Nord anführt. Die Familie erdet, Gründe zum Abheben gibt’s ohnehin keine. "Es hätten noch mehr Tore sein können. Da beiße ich mir manchmal selber in den Hintern. Aber ich bin grundsätzlich ganz zufrieden. Schließlich habe ich auch einige Tore vorbereitet. Wichtig ist, dass wir das Ziel Aufstieg gemeinsam erreichen. Dafür mache ich meinen Job wie jeder andere in der Mannschaft", sagt Saglik, der intern nur "Mayo" gerufen wird.

Dass die 13 Tore kein Zufall sind, hat der Türke in der vergangenen Saison beim 1. FC Saarbrücken bewiesen. Dort ließ er es in 28Spielen 15 mal klingeln. "Es ist wichtig für mich, dass ich diese Quote bestätige. Das soll jetzt nicht überheblich klingen, aber die bislang 13 Tore für den WSV sind keine große Überraschung für mich."

Einen Stürmer mit solch einem Torinstinkt hat es beim WSV lange nicht mehr gegeben. Günter Pröppers 52 Tore aus der Regionalliga-Saison 1971/72 sind zwar für die Ewigkeit, aber ähnlich wie die "Meister"- können auch die Saglik-Tore entscheidend für den Aufstieg sein.

Saglik selbst bezeichnet eher den "Bomber der Nation" als sein Vorbild. Den Torinstinkt à la Gerd Müller bewies er jüngst beim 2:0 gegen Rot-Weiß Oberhausen, als er den Ball aus der Drehung zum 1:0 einschob. "Da habe ich nicht lange fackelt, ein geiles Gefühl", beschreibt Saglik die Szene. Seinen bislang treffsichersten Tag hatte er am 8. September in Braunschweig. Beim 4:1-Sieg des WSV traf er dreimal ins Schwarze.

In Saarbrücken spielte er auch als Spielmacher auf der Position zehn. "Ich sehe mich aber selber eher als Stürmer", meint Saglik. Sein Erfolgsgeheimnis ist simpel. Ohne Übungseinheiten würde er nicht treffen - da ist er sich sicher. "Ich trainiere immer gut, sonst kann ich den Schalter samstags nicht umlegen. Ganz klar, ich muss über das Training kommen", sagt der 24-Jährige.

Nicht nur bei den geschossenen Toren liegt Saglik vorn. Auch mit bislang sechs gelben Karten ist er intern Spitzenreiter. Gegen Oberhausen hatte er Glück, dass er nach einem üblen Foul gegen Markus Kaya nicht Rot sah. "Ich muss mein Temperament zügeln. Im Spiel bin ich manchmal zu übermotiviert. Dann denke ich einige Zeit nach einem Spiel: ’Uups, was habe ich da gemacht.’ Aber ich gebe eben alles im Spiel. Deswegen bin ich aber kein Klopper. Schließlich kriege ich auch eine ganze Menge auf die Knochen."

Trikotnummer 9 Geburtsdatum 18. Januar 1983 Geburtsort Paderborn Größe 1,77 Meter Gewicht 76 Kilogramm Familienstand ledig, keine Kinder Ehemalige Vereine SC Paderborn, LR Ahlen, Borussia Dortmund II, VfBAdmira Wacker Mödling, 1.FCSaarbrücken Beim WSV seit 1. Juli 2007 Vertrag bis 30. Juni 2009