In Aue raus aus dem Keller?
Wieder reist der WSV als Schlusslicht zu einem Aufstiegskandidaten. Punkten die Wuppertaler, wäre es ein Befreiungsschlag.
Wuppertal. Wenn der Tabellenletzte zu einem der Aufstiegskandidaten reist, dann besteht für den Außenseiter zumindest die Chance, dass der Favorit mit falschen Erwartungen in die Partie gegen das Schlusslicht geht. Mit Erfolgen in Ingolstadt und in Sandhausen schaffte der WSV zwei seiner sieben Saisonsiege als Tabellenletzter jeweils bei einem selbsternannten Aufstiegsaspiranten, was die Trainer Horst Köppel und Gerd Dais ihren Job kostete.
Auf eine Fortsetzung dieser Serie über das Spiel in Aue hinaus legt der WSV keinen gesteigerten Wert, denn so schnell wie möglich will man das Tabellenende hinter sich lassen. Mit einem Punktgewinn am Samstag in Aue (Anstoß 14 Uhr) würden die Wuppertaler die rote Laterne an Holstein Kiel abgeben. Und bei einem Sieg würden sie die Abstiegsplätze verlassen, da die Partie von Holstein Kiel gegen Unterhaching abgesagt wurde und der FC Bayern München II und der VfBStuttgart II sich am 26. Spieltag gegenseitig die Punkte abknöpfen.
Für WSV-Trainer Uwe Fuchs gibt es keinen Grund, seine Mannschaft im Vergleich zum 3:1-Sieg in Sandhausen zu verändern. "Das Spiel haben wir ohne größere Blessuren überstanden. Auch Michael Stickel hat die Partie nach der langen Spielpause zuvor gut verdaut. Dabei helfen ihm sein guten konditionellen Grundlagen", sagt Fuchs, der den Neuzugang nach nur einem Testspiel schon im defensiven Mittelfeld auflaufen ließ.
"Sein Einsatz war aus meiner Sicht kein Risiko, denn die Leistungsdiagnostiker der Universität Wuppertal bescheinigten ihm die erforderlichen Werte. Deshalb wird er sich auch wie alle anderen Spieler bis zum Samstag in Aue schnell und gut erholen", sagt Fuchs. Aktive Erholung stand bis zur Abreise nach Sachsen auf dem Trainingsplan. Viel mehr war ohnehin nicht möglich, wobei am Donnerstag auf dem Kunstrasen an der Nevigeser Straße zumindest Standardsituationen und Spieltaktik trainiert werden konnten.
Bereits am Freitag um 9 Uhr setzte sich der Mannschaftsbus in Bewegung. Zumindest eine Zwischenstation soll eingelegt werden, in der Fuchs die Spieler körperlich belasten möchte. Da kaum geeignete Trainingsplätze am Wegesrand liegen, muss bei der Trainingseinheit auf der Etappe improvisiert werden. "Bei uns wächst die Zuversicht", sagt Uwe Fuchs, der auch in der Verpflichtung von Achim Weber als Berater des Vorstandes einen Grund für das gewachsene Selbstvertrauen sieht. "Die Mannschaft spürt, dass sich im Umfeld etwas bewegt und das gibt ihr zusätzliche Sicherheit."
Zuversicht wird der WSV in Aue gebrauchen können. Aue gilt als sehr heimstarke, ambitionierte Mannschaft, die von einem begeisterungsfähigen Publikum angetrieben wird. So erwartet den WSV ein ganz heißer Tanz, denn die Sachsen werden sich mit einer Reihe erfahrener Zweitligaspieler nicht allein auf ihre vermeintlichen spielerischen Vorteile verlassen, sondern mit großem Einsatz zur Sache gehen.