Kickers Emden mit Pfingsten und Aidoo
Am Samstag um 14 Uhr setzt der Gastgeber gegen den WSV auf zwei neue Offensivkräfte.
Emden/Leer. "Ich bin nicht zufrieden. Nicht mit dem Ergebnis und schon gar nicht mit der Art, wie wir gespielt haben. So brauchen wir gegen Wuppertal gar nicht anzutreten." Laut und für alle 9.307 Besucher auf der feinen Anlage des SV Frisia Loga in Leer unüberhörbar äußerte sich Emdens Innenverteidiger Thorsten Rauw via Lautsprecher über die Testspiel-Generalprobe seines BSVKickers.
Das bemerkenswerte: Der Gegner war kein geringerer als der SV Werder Bremen, und der konnte sich gegen Emden nur knapp mit 2:1 behaupten.
Rauws Unzufriedenheit zeigt, dass Kickers Emden in der neuen 3. Liga mittendrin statt nur dabei sein möchte. "Ich glaube schon, dass wir einen einstelligen Tabellenplatz belegen können", sagt Manager Thomas Richter. Der 46-Jährige, der von 1992 bis 1994 das Tor des WSV hütete, muss allerdings personell noch nachlegen.
Die erste Elf hat durchaus Qualität, doch dahinter kommt nicht viel. "Unser Kader ist sehr dünn", gestand Richter nach dem Spiel in Leer ein. Dies gilt besonders für den Angriff, wo mit Radovan Vujanovic (zum 1.FCMagdeburg) und Marcel Reichwein (zum WSV) die personifizierte Torgefahr den Verein verlassen hat.
So spielte Enrico Neitzel in der Vorbereitung quasi den Alleinunterhalter im Sturm. Vielleicht bevorzugte Trainer Stefan Emmerling auch deshalb ein 4-2-3-1-System, doch Neitzel warnte: "Wir brauchen noch mindestens einen Stürmer." Die Bitte des 31-Jährigen wurde am Mittwoch erhört. Der Ghanaer Lawrence Aidoo, der 56 Bundesligaspiele für Mönchengladbach, Cottbus und Nürnberg bestritt, erhielt drei Tage vor dem Saisonstart einen Einjahresvertrag.
Die Position des ebenfalls nach Wuppertal abgewanderten Nermin Celikovic hatte Emmerling schon früher neu besetzt. Und das ausgerechnet mit einem ehemaligen Spieler des WSV. Nils Pfingsten soll in der offensiven Mittelfeldzentrale das Spiel gestalten. Beim WSV bestritt er von 2004 bis 2006 66 Regionalligapartien und erzielte sieben Treffer.
"Ich freue mich, dass ich meine alten Bekannten Maly, Stuckmann und Heinzmann wiedersehe. Aber auch Björn Weikl, mit dem ich im Vorjahr bei den Sportfreunden Siegen noch zusammen gespielt habe", sagt Pfingsten. Allerdings verhehlt der 26-Jährige nicht, dass er gegen den WSV gewinnen möchte. "Ich bin damals nicht ganz im Frieden gegangen. Es wurden einige Versprechen nicht eingehalten."