Klafflsberger ist zurück: „Wir werden für die Fans alles geben“
Nach langer Verletzungspause ist WSV-Torhüter und Publikumsliebling Martin Klafflsberger (29) ins Mannschaftstraining zurückgekehrt.
Wuppertal. Er ist wieder da und hoch motiviert. Martin Klafflsberger steht dem Wuppertaler Sportverein nach mehrmonatiger Verletzungspause wieder zur Verfügung und hat nur einen Wunsch: Zurück ins Tor und das möglichst schnell als Nummer Eins. „Ich hätte am Liebsten schon gegen die TuRU gespielt“, sagt der 29-Jährige, dem bereits das erste Oberliga-Saisonspiel des WSV gegen Essen-Kray im Stadion am Zoo im vergangenen August zum Verhängnis geworden war. Zwei Abschläge, zu viel Kraft, das Ergebnis: Adduktorenverletzung.
Gerade einmal sechs Wochen später stand der gebürtige Schwelmer im Pokalspiel gegen Oberhausen zwischen den Pfosten. Aber: Der Oberschenkelmuskel hielt der Belastung trotz Reha nicht stand, riss vollständig und setzte Klafflsberger für Monate außer Gefecht. „Vielleicht liegt es am Alter, dass die Verletzung wieder aufgebrochen ist“, mutmaßt der WSV-Torhüter, der nach Diagnose erst einmal in ein tiefes Loch fiel. „Ich hatte bisher keine schwerwiegenden Verletzungen und auch noch nie muskuläre Probleme“, sagt er.
Plötzlich mit 29 Jahren stand alles auf der Kippe. „Damals dachte ich: Jetzt lässt du das erst einmal richtig ausheilen, als dass du zu früh anfängst“, erinnert er sich. Also: Tempo raus und volle Konzentration auf die Reha — und auch auf die Arbeit. Denn Martin Klafflsberger hat sich nie auf den Fußball verlassen, arbeitet bei der Wuppertaler Metzgerei Kaufmann. Seine Schicht beginnt stets um 3.30 Uhr in der Früh. Nach der Arbeit sorgen seine beiden Hunde für zusätzliche Ablenkung.
Auch wenn der Fußball im Privatleben keine Rolle für ihn spielt, hatte er den Sport in der Zeit seiner Genesung nicht aus den Augen verloren: „Ich habe vor allem im Fitnessstudio trainiert“, erzählt der mittlerweile sehr robuste Torhüter. „Obwohl ich ein paar Kilos zu viel drauf habe, fühle ich mich topfit. Einen Ball zu fangen, verlernt man ja nicht“, sagt er und unterstreicht damit seine Ambitionen, wieder die Nummer Eins im Tor des WSV zu werden.
Vor allem aber will Publikumsliebling „Klaffi“ den WSV-Anhang, mit dem er gerne auch mal bei Fan-Turnieren kickt, zeigen, dass die Mannschaft in der derzeitigen Lage, den Kopf nicht in den Sand steckt. „Wir können uns auch nicht erklären, warum es nicht läuft. Im Team stimmt es eigentlich“, sagt er nach nunmehr drei Wochen Training mit den Jungs. „Wir werden für die Fans alles geben. Der Knoten muss platzen, und dann ist es das Schönste, wenn wir mit den Fans auch wieder feiern können.“ Die riefen am Sonntag unaufhörlich seinen Namen, als er sich vor der Partie aufwärmte. „Ich gebe jetzt Vollgas“, verspricht er.