Kommentar: Nur nicht nach unten schauen
Mit seiner offensiven Spielweise ist der WSV aktuell eine der Attraktionen im deutschen Profifußball.
Wuppertal. Gewinnt der WSV mit 4:1 oder gehen die Wuppertaler mit 0:5 unter? Beide Ergebnisse sind am Samstag im Derby an der Hafenstraße nicht auszuschließen. Nur an eine Nullnummer mag man in Zusammenhang mit dem Wuppertaler SV zurzeit nicht glauben.
Mit seiner offensiven Spielweise ist der WSV aktuell eine der Attraktionen im deutschen Profifußball. Zumal bei Spielen mit Beteiligung des WSV auch der Gegner munter mitmischen darf. Das beste Beispiel lieferte die Partie gegen Union Berlin, die mehr Torchancen bot als so mancher Zusammenschnitt eines kompletten Bundesliga-Spieltags auf der Mattscheibe.
Noch sind sie oben - denkt sich der Wuppertaler, sollte er zu den ewigen Pessimisten in dieser Stadt gehören, die schon immer gewusst haben, dass es mit Wuppertal niemals aufwärts gehen wird. Irgendwie spiegelt die Lage des WSV wieder einmal das Dilemma der ganzen Stadt wider. Wo es rauf gegangen ist, kann es schließlich auch blitzschnell wieder runtergehen.
Doch was wäre denn die Alternative? Will man lieber unten in der sicheren Manege den gemütlichen Clown spielen? Wer oben bleiben will, muss ungeachtet der wachsenden Fallhöhe die Nerven behalten und sollte nicht ständig über den möglichen Absturz reden. Auch für Spieler, Trainer, Fans und Präsidenten gilt die alte Artistenregel: Am besten gar nicht erst nach unten schauen.