WSV-Präsident Runge: „Treten bald mit elf Manndeckern an“
Im Gegensatz zu WSV-Trainer Jerat redet Präsident Runge Klartext zur Defensive.
Wuppertal. Der WSV gewinnt gegen Union Berlin glücklich und baut die Tabellenführung auf vier Punkte aus, weil Fortuna Düsseldorf nur 2:2 in Oberhausen spielte. Trotzdem wanderte WSV-Präsident Friedhelm Runge gestern Abend zwischen den Welten. "Man muss dieses Spiel unterteilen: Als normaler Zuschauer kann man in Sachen Unterhaltungswert nicht viel mehr verlangen. Als WSV-Fan muss man sich fragen, ob es nicht auch anders in der Abwehr geht. Wir können nicht immer so ein Glück voraussetzen. Da muss sich der Trainer etwas einfallen lassen, sonst muss ich mir etwas einfallen lassen", meinte Runge in den Katakomben des Stadions am Zoo. Welche Konsequenzen er genau damit meinte, blieb sein Geheimnis. "Darüber darf spekuliert werden." Scheinbar überhaupt kein Thema ist die Defensivleistung für Trainer Wolfgang Jerat. Mit keiner Silbe erwähnte er die mehr als offensichtliche Schwäche seiner Mannschaft bei seinem Pressestatement. Auf entsprechende Nachfragen antwortete Jerat ironisch: "Wir werden den offensiven Fußball einstellen und demnächst mit elf Manndeckern spielen." Etwas seriöser meinte er dann: "Wir haben eine Vielzahl von Toren kassiert. Das ist aber ein Ergebnis der gesamten Mannschaft. Soll ich die Mannschaft jetzt an den Pranger stellen? Im Gegensatz dazu steht ein spektakuläres Spiel und Platz eins."
Im Gegensatz dazu haderte Union-Trainer Uwe Neuhaus mit seiner Abwehr. "Es war ein Spiel mit hohem Unterhaltungswert. Offensiv war es unsere beste Saisonleistung. Aber durch individuelle Fehler haben wir den Gegner auf die Siegerstraße gebracht."