Neues WSV-Ziel: RWE schnappen
Am Sonntag kann der WSV mit einem Sieg in Leverkusen die gute Form bestätigen.
Wuppertal. Die Bayer-Bubis vor der Brust, Rot-Weiß Essen im Hinterkopf: Peter Radojewski macht keinen Hehl daraus, dass er mit aktuell Tabellenplatz sieben für den WSV noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht sieht. Nach zwei guten Auftritten gegen die U23-Teams von Fortuna Düsseldorf und 1. FC Köln setzt der ehrgeizige Trainer trotz eines nach der Winterpause veränderten Teams neue Reize. „RWE zu schnappen, muss unser nächstes Ziel sein“, sagt Radojewski, obwohl der „Lieblingsgegner“ geschmeidige neun Punkte Vorsprung hat und auf Rang fünf steht.
Da das Derby noch ein wenig hin ist (am 11. Mai), gilt die Konzentration zunächst einmal dem nächsten U23-Gegner am kommenden Sonntag (15 Uhr, Spiel war am Freitag nicht gefährdet, die WZ berichtet per Liveticker im Internet). „Da können wir mit breiter Brust hinfahren“, so Radojewski, der die jungen Werks- kicker als nicht ganz so stark einschätzt wie die Kollegen aus Köln oder Schalke. Er rechnet auch nicht damit, dass der Gegner Spieler aus dem Profikader einsetzt, die die Qualität deutlich erhöhen könnten.
In Leverkusen wird erstmals WSV-Neuzugang Hans Kyei von Beginn an stürmen, weil Laurenz Wassinger sich beim Joggen im Park einen Bänderriss zugezogen hat. Fehlen werden weiter Christoph Semmler und Marco Neppe.
Anders als der WSV steckt Bayer Leverkusen mittendrin im Abstiegskampf. Denn Platz zwölf mit 25 Punkten ist trügerisch, hat das Team von Trainer Ralf Minge doch wie auch der VfB Hüls teilweise bereits deutlich mehr Spiele absolvieren können als die übrigen Kellerkinder. Da wiegt eine Heimniederlage gegen einen direkten Konkurrenten wie beim 0:1 gegen die zweite Vertretung von Borussia Mönchengladbach vor zwei Wochen natürlich besonders schwer. „Jeder bei uns muss jetzt wissen, um was es geht. Wir stehen in jedem Spiel in der Pflicht, Punkte zu sammeln. Liegengelassen haben wir schon genug“, sagt Teammanager Dirk Dreher.
Ungewöhnlich harte Worte des 47-Jährigen, der ansonsten stets den Ausbildungsgedanken in den Vordergrund stellt. Doch als Fünftligist würde die Kluft zu den Profis einfach zu groß werden. Also müssen nun Siege her und den ersten soll es schon morgen gegen den WSV geben. „Wuppertal hat trotz seiner vielen Winterabgänge immer noch ein schlagkräftiges Team, aber in unserer Situation ist es völlig egal, ob der Gegner Erster oder Letzter ist“, so Dreher.