Niederrheinpokal Wie der WSV im Elfmeterschießen scheiterte

Bocholt · Im Pokal-Achtelfinale scheidet der Regionalligist in Bocholt aus.

Eine der wenigen Halbchancen des WSV vor der Pause: Nach einem Freistoß kommt Lukas Knechtel nicht richtig an den Ball.

Foto: Kurt Keil

Der Pokaltraum ist für Fußballregionalligist Wuppertaler SV ausgeträumt. Im Achtelfinale des Niederrheinpokals unterlag der WSV am Mittwochabend beim Oberligisten 1. FC Bocholt nach Elfmeterschießen 4:5.

In den umkämpften 120 Minuten zuvor hatte keine Mannschaft den entscheidenden Stich setzen können. Ein Klassenunterschied war dabei nicht zu sehen gewesen. Torchancen blieben insgesamt Mangelware.

So musste der WSV nach bitteren Wochen in der Meisterschaft erneut einen schweren Schlag hinnehmen und darf auch nicht mehr auf Einnahmen aus dem Pokal hoffen, die so dringend nötig wären.

Personelle Möglichkeiten wurden ausgeschöpft

Im zweiten Spiel unter Interimscoach und Sportdirektor Karsten Hutwelker setzten die Wuppertaler auf ein 4-4-2-System. Hutwelker hatte Lukas Knechtel als zweite schnelle Spitze Mittelstürmer Gianluca Marzullo zur Seite gestellt. In der Vierkette spielte erstmals nach seiner Rückkehr Silvio Pagano wieder von Beginn an. Daniel Nesseler rückte für den verletzten Kevin Pytlik zurück in die Innenverteidigung. Ufumwen Osawe spielte von Beginn an für den zuletzt formschwachen Semir Saric auf der rechten Seite. Das waren die personellen Möglichkeiten die Hutwelker bei kleinem Kader und drei Verletzten blieben.

Da auch Bocholt hier verständlicherweise nicht mit Mann und Maus angriff, war es vor der Pause ein eher langweiliges Spiel, das sich ohne große Torchancen vor allem im Mittelfeld abspielte. Ein Klassenunterschied war freilich nicht zu erkennen, was allerdings angesichts der Situation des WSV auch nicht zu erwarten gewesen war. Die beste Chance vor der Pause hatte Ex-WSVler Florian Abel für Bocholt, als er fünf Meter vor dem Tor nach einem leicht verunglückten Abwehrversuch des WSV plötzlich vor Torwart Lübcke an den Ball kam, das Leder aber aus spitzem Winkel nicht an ihm vorbeibrachte. So ging es torlos im die Pause.

Aus der schien der WSV dann frischer herauszukommen. Es schien kurzzeitig so, als ob man eine schnelle Entscheidung herbeiführen wolle, wohl wissend, dass nach hinten heraus die Luft oft gefehlt hatte. Doch wie schon vor Wochen gegen Wattenscheid, war diese offensivere Phase nach 15 Minuten wieder verpufft. Während Bocholts Trainer Jara nun sein volles Wechselkontingent ausschöpfte und gleich vier frische Spieler brachte, beließ es Hutwelker zunächst einmal dabei, Routinier Pagano, der seine Sache gut gemacht hatte, nach 67 Minuten durch Semir Saric zu ersetzen. Kurz vor Schluss hatte zwar auch Lukas Knechtel noch einmal eine Kopfballchance, doch insgesamt gehörte die Schlussphase der ersten 90 Minuten – auf sehr überschaubarem Niveau – den Gastgebern.

Unmittelbar vor dem Abpfiff gab es die größte Chance, als Niklas Möllmann am zweiten Pfosten freistehend aus kürzester Distanz an Niklas Lübcke scheiterte, der in den Ball hechtete und ihn noch zur Ecke absenkte. Die Heimzuschauer hatten schon den Torschrei aus den Lippen.

In der zweiten Hälfte der Verlängerung hatte dann der WSV Vorteile. Dabei wechselte Hutwelker weiter nicht, hatte mit Osygus, Osenberg und Salau sowie zwei A-Jugendlichen nur noch ganz junge Spieler auf der Bank. Saric verfehlte den Bocholter Kasten nur ganz knapp, dann war Schluss - Elfmeterschießen.