Runge setzt auf Jerats Einsicht
Heute Aussprache im Verwaltungsrat. WSV-Präsident Runge gibt dem Trainer eine weitere Chance.
Wuppertal. "Wenn er diese Chance verstreichen lässt, dann kann ihm wirklich keiner mehr helfen", sagt Friedhelm Runge. Der WSV-Präsident erwartet, dass Trainer Wolfgang Jerat Einsicht zeigt und sich heute Abend in der Sitzung des Verwaltungsrates zu Fehlern bekennt und Besserung gelobt. Gestern saßen Runge und Sportdirektor Achim Weber zusammen, um ein weiteres Mal die Lage zu analysieren.
"Wenn man davon ausgeht, dass wir im Verbandspokal bei Spielen gegen Velbert, Düsseldorf oder Essen insgesamt auf 10 000 bis 15 000 Zuschauern hätten kommen können, dann ist ein großer wirtschaftlicher Schaden entstanden, der in etwa den Kosten für die Überdachung der Fankurve entspricht", rechnet Runge vor. Runge nimmt Wolfgang Jerat übel, dass beim Ausscheiden gegen den Verbandsligisten SC Düsseldorf-West nicht die beste Formation des WSV auf dem Platz gestanden hat. Genauso fuchst ihn, dass Jerat mehrfach interne Absprachen nicht eingehalten und auch in anderen Fällen mangelnde Disziplin offenbart habe.
Wolfgang Jerat bleibt am Ruder - wenn er sich heute nicht selbst um Kopf und Kragen redet. Doch allein die öffentliche Diskussion um seine Person hat den Eindruck entstehen lassen, dass der Trainer einen Aufpasser an seiner Seite gebrauchen könnte. So viel zur Imagepflege des WSV. Interessanter ist nur die Frage, ob Jerat beratungsresistent ist, gar keinen Berater hat oder zuweilen innerhalb des Vereins schlecht beraten wird. Nur wenn diese Fragen alle verneint werden können, wird es mit ihm und dem WSV erfolgreich weitergehen.