Schaulaufen von Torjäger Saglik
WSV-Stürmer erzielt zwei Treffer beim 3:0 (2:0)-Sieg gegen den SC Verl.
Wuppertal. Für die Tabelle der Regionalliga Nord war der hochverdiente 3:0 (2:0)-Sieg des Wuppertaler SV beim Absteiger SC Verl von keiner großen Bedeutung mehr.
Doch bedeutungslose Spiele und der WSV - das passt irgendwie nicht zusammen. Und so waren die kleinen und die großen Geschichte am Rande der Partie weit davon entfernt, "bedeutungslos" zu sein.
Mit zwei Kopfballtoren, mit denen er sein Konto auf stolze 26 Saisontreffer hochschraubte, zählte Torjäger Mahir Saglik zu den großen Siegern des Tages.
Im Stil eines Torschützen jubelte er auch nach dem Zuckerpass aus dem Fußgelenk auf Mike Rietpietsch, mit dem er den Führungstreffer von Dirk Heinzmann eingeleitet hatte. "Wenn einem ein solcher Pass gelingt, dann macht das Spaß wie ein eigener Treffer", meinte Saglik, der sich nach dem Schaulaufen in Verl von den WSV-Fans feiern ließ.
Der WSV ging aggressiver in die Zweikämpfe und machte den Klassenunterschied zwischen beiden Mannschaften auch mit einigen schnellen Kombinationen deutlich. Erst nach dem zweiten Treffer von Saglik schalteten beide Mannschaften auf Sommerfußball um.
Trotzdem fiel der Gesamteindruck positiv aus, und WSV-Trainer Wolfgang Frank war zufrieden: "Wir haben in dieser Woche seriös gearbeitet. Die Mannschaft hat heute Charakter gezeigt. Carsten Pröpper, der in Verl erstmals in seiner neuen Funktion als Sportdirektor auftrat, durfte sich über einen Sieg zu seinem Einstand freuen. "Man hat gesehen, dass der Druck weg war und die Mannschaft befreit aufspielen konnte."
Ohne Druck wird es für den neuen Macher beim WSV in den kommenden Tagen jedoch nicht abgehen. Friedhelm Runge, der zukünftige 2. Vorsitzende Dietmar Grabotin und Carsten Pröpper müssen schon bald den Nachfolger von Wolfgang Frank präsentieren, um dann die Vertragsverhandlungen für den Spielerkader konkret in Angriff nehmen zu können.
Dabei wird der WSV wohl auch um die Verpflichtung eines neuen Torjägers nicht herumkommen. Mahir Saglik zum Bleiben zu bewegen, dürfte äußerst schwer werden. "Mir liegen drei Anfragen von Erstligisten und von mehreren Zweitligisten vor. Vom 1.FCKöln allerdings definitiv nicht", verrät Saglik, in dessen Vertrag eine Ausstiegsklausel mit festgeschriebener Ablösesumme steht.
Saglik ist somit ein Schnäppchen für alle ambitionierten Bundesligisten. Bei einem Wechsel würde der WSV zumindest nicht ganz leer ausgehen, da sein Vertrag noch bis Juni 2009 läuft. Doch ohne die besagte Ausstiegsklausel hätte der Torjäger, der zuerst mit dem WSV sprechen will, wohl nie den Weg nach Wuppertal gefunden.