Wuppertaler SV So will der WSV bei den Fans Wiedergutmachung für die RWE-Pleite leisten

Neues Spiel, neues Glück. Nach der 1:5-Schlappe in Essen kommt am Mittwoch (Anstoß 19 Uhr) für den Wuppertaler SV die Pokalaufgabe gegen den Bezirksligisten RW Selimiyespor Lohberg zum richtigen Zeitpunkt.

Foto: Kurt Keil

Im Stadion am Zoo bietet sich dem Regionalligisten in der ersten Runde des Niederrheinpokals die Chance, das Stimmungsbarometer wieder ein wenig steigen zu lassen. Doch es geht nicht nur um die Verarbeitung des Schocks an der Essener Hafenstraße. Für den WSV ist der Pokalwettbewerb spätestens ab dem Halbfinale aus wirtschaftlichen Gründen von immenser Bedeutung — und da muss der Regionalligist zunächst die ersten Runden mit vermeintlich leicht lösbaren Aufgaben überstehen.

Ali Acabuga, Vorsitzender des Lohberger Bezirksligisten, stapelt vor der heutigen Partie tief. „Für uns ist das Pokalspiel im Stadion am Zoo gegen einen der großen Vereine im Lostopf der Höhepunkt des Jahres. Leider haben wir einen extremen Umbruch hinter uns und zehn Stammspieler an finanzstärkere Vereine verloren“, sagt Ali Acabuga. Das Heimrecht hatten die Lohberger abgeben müssen.

Zu personellen Experimenten dürfte diese Aussage aus dem Lager der Gäste beim WSV aber niemanden verleiten. WSV-Trainer Christian Britscho kündigte zwar gegenüber der WZ an, dass er die Startformation im Vergleich zum Spiel in Essen auf einigen Positionen verändern werde, aber diese Wechsel positionsgerecht erfolgen werden. „Experimente gab es bei uns auch in der Vorbereitung nicht. Der eine oder andere Spieler wird seine Chance bekommen und soll Druck auf die bisher zum Einsatz gekommenen Spieler machen“, kündigte Britscho an.

Für den WSV-Trainer war die Partie in Essen eine neue Erfahrung. Seitdem Britscho Chefcoach des WSV ist, zeigte das Team gute bis ordentliche Leistungen. Die Niederlage in Essen war der erste deftige Dämpfer für Trainer, Spieler und Fans. Gestern stand für die Spieler die gemeinsame Videoanalyse auf dem Programm. „Diese Niederlage bietet die Gelegenheit, Fehler der Spieler zu analysieren, offen anzusprechen und daraus die Lehren zu ziehen. Ich denke, dass die Spieler nach einem solchen Erlebnis offener für Kritik sind, das kann sich langfristig positiv auswirken. Später. Im Moment tut dieses Erlebnis aber noch bitter weh“, so Britscho.

Britscho selbst hat die Aufnahmen von der Partie schon gesichtet und strukturelle Fehler im Spiel seiner Mannschaft erkannt. „Uns fehlte die Kompaktheit im Ballbesitz. Haben wir den Ball verloren, dann hatten die Essener zu viel Platz. Das haben wir gegen Herkenrath besser gemacht und da nur wenige Torchancen zugelassen“, so Britscho. Sein zweiter Hauptkritikpunkt lautet: „Die Essener waren immer einen Tick schneller. Wir kamen zu spät und haben dann die falschen Entscheidungen getroffen.“ An mangelnder Bereitschaft oder an der Einstellung habe es nicht gelegen. Nach dem frühen Gegentreffer habe der WSV das Spiel 15 Minuten offen gehalten, „aber dann machen wir wieder Fehler und kassieren die nächsten Gegentreffer. Wenn dann der Ball wie beim 0:3 im Winkel einschlägt, kommen schnell Gedanken auf, dass in so einem Spiel alles gegen einen läuft. Fußball ist vor allem auch Kopfsache“, sagt Britscho.

Eigentlich hätten die Gäste aus Lohberg als klassentieferer Verein Heimrecht gehabt. Doch in Lohberg konnte kein passender Austragungsort gefunden werden. Für Ali Acabuga ist das Thema abgehakt: „Wir freuen uns auf die Partie im Stadion am Zoo. Das ist für unseren Verein schon ein ganz besonderes Spiel.“