Starker Aderlass im WSV-Wirtschaftsrat
Neben Dirk Sachsenröder kündigen auch andere Mitglieder die Mitarbeit auf.
Wuppertal. Starker Aderlass für den Wirtschaftsrat des WSV: Neben Dirk Sachsenröder, der am Montag in einem Schreiben mitteilte, dass er seine Mitarbeit für das Gremium mit sofortiger Wirkung einstellen werde, fühlen sich auch mindestens drei weitere Mitglieder von WSV-Präsident Friedhelm Runge vor den Kopf gestoßen. Der hatte nach seiner Ankündigung, den Verein doch weiter führen zu wollen, auch gegen die Arbeit des Wirtschaftsrates gewettert.
Seine Kritik erneuerte Runge am Montagabend. „Der Wirtschaftsrat hatte ausreichend Zeit, seine Vorsätze umzusetzen. Fakt ist, es ist nichts dabei herausgekommen. Deshalb musste ich handeln. Ich kann nicht tatenlos zusehen, wie der WSV kaputtgeht“, sagte Runge und gestand ein, dass ihm die Kenntnisse fehlen würden, warum das Gremium seiner Meinung nach nicht wirkungsvoll gearbeitet habe.
Von der Aufkündigung der Mitarbeit Sachsenröders, der auch nach dem 30. Juni nicht weiter als Sponsor zur Verfügung stehen will, zeigte sich Runge überrascht und kündigte an, ein Gespräch mit ihm zu suchen. Auch der WSV-Verwaltungsrat, der am Montagabend tagte, zeigte sich irritiert vom Verhalten Sachsenröders.
Der kritisierte in seinem Schreiben die jüngsten Äußerungen Runges. Dessen Verhalten entspräche keinem Vereinsgedanken, sondern eher einem Kombinat. Der Unternehmer hält eine Mitgliederversammlung mit „wirklichem Vereinscharakter“ für notwendig.
Ein anderes Mitglied fasste die Lage so zusammen: „Wir engagieren uns ehrenamtlich und müssen uns dann noch von Runge beschimpfen lassen. So kann man nicht mit Leuten umgehen. Der WSV steht im Prinzip schlechter da als zuvor. Da wurde eine gute Chance verpasst.“
Derweil hat der WSV einen Teil der Regionalliga-Lizenz für die kommende Saison bereits in trockenen Tüchern. Und zwar den technischen, für den am Dienstag die Abgabefrist beim DFB in Frankfurt endet. „Es gab lediglich die üblichen Nachfragen, die zum Beispiel die Themen Zuschauer und Sicherheit betreffen“, sagte WSV-Mediensprecher Thorsten Hesse am Montag. Der wirtschaftliche Teil muss bis zum 31. März in Frankfurt sein.
WSV-Geschäftsführer Achim Weber nutzte am Montag eine Auffrischung seiner Trainer-A-Lizenz in Duisburg dazu, die Unterlagen für die ebenfalls beantragte NRW-Lizenz abzugeben. Um auf Nummer sicher zu gehen, falls es Probleme beim wirtschaftlichen Teil für die Regionalliga geben sollte, wie Hesse betonte.
Für die WSV-Spieler geht es nach einem freien Tag heute mit einer Leistungsdiagnostik weiter. „Zur Schlappe in Schalke sind harte Worte gesprochen worden. Der Mannschaft fehlt die Kontinuität“, sagte Co-Trainer Thomas Richter.