Tobias Damm: Tor mit dem Arm aber ohne Absicht
Tobias Damm zeigte in seinem 100. Spiel im WSV-Dress unbändigen Einsatz.
Wuppertal. Tobias Damm gehört zu den Dauerbrennern beim WSV. Er bestritt alle 17 Saisonspiele und erzielte dabei vier Treffer. Angesichts der vielen Chancen, die der Mittelstürmer hatte, müssten es eigentlich ein paar mehr sein. Gegen Unterhaching wurde er aber endlich einmal wieder für seinen unermüdlichen Einsatz belohnt. Nach einer Flanke von Nermin Celikovic drückte er den Ball unkonventionell über die Linie - zum Tor des Tages.
Ein Treffer, der für Diskussionen nach dem Spiel sorgte, denn die Fernsehkamera zeigte, dass Damm das Leder wohl mit der Hand ins Tor beförderte. Und das Thema hatte nach einer entscheidenden Szene in der WM-Qualifikation ohnehin Konjunktur. "Ich wollte den Ball eigentlich mit dem Fuß nehmen und war selber erstaunt, dass ich mit dem Ellenbogen dran war", sagt Damm.
Thierry Henry lässt grüßen? "Es war auf jeden Fall keine Absicht von mir, es war nicht so wie beim Länderspiel Frankreich gegen Irland." Der Schiedsrichter habe ihn gefragt, ob er mit der Hand am Ball war. "Ein reguläres Tor", sagt Damm, der in seinem Jubiläumsspiel für den WSV einen für ihn nicht ganz untypischen Treffer erzielte. Einen mit viel Durchsetzungsvermögen, dem hoher körperlicher Einsatz vorausging. Denn Damm wurde in dieser Szene von einem gegnerischen Abwehrspieler bedrängt. Zudem traf ihn der Ball aus kurzer Distanz.
Dass am Samstag sein 100. Spiel für den WSV anstand, hatte ihn selbst überrascht. Erfahren hatte er es aus der Zeitung. "Mitzählen tue ich nicht", sagt er. Einen Blumenstrauß und einen Sportpullover gab es als Gratifikation vom Verein, aber keine Sonderprämie. Dass er tatsächlich irgendwann einmal 100 Spiele (in denen ihm insgesamt 31 Tore gelangen) für den WSV bestreiten würde, überrascht ihn allerdings nicht. "Ich habe ja nicht umsonst einen Drei-Jahres-Vertrag beim WSV unterschrieben." Das war in der Saison 2007/2008, als ihn Ex-WSV-Manager Achim Weber aus Mainz zurückholte.
Was nach dieser Saison sein wird, darüber macht sich der Familienvater (noch) keine Gedanken. "Wir haben jetzt noch vier wichtige Spiele. Im neuen Jahr kann man dann weitersehen und sprechen", sagt Damm, der mit seiner Begründung für den guten Lauf der Mannschaft überrascht: "Wir gehen mehr feiern, das schweißt zusammen." Der ein oder andere Mannschaftsabend (zum Beispiel in Köln) habe die Stimmung merklich verbessert. "Anfangs waren wir nicht wirklich eine Mannschaft, jetzt kämpft jeder für den anderen." Zur guten Stimmung trägt Damm übrigens nicht nur mit seinen Toren bei. Als Mitglied des Mannschaftsrats ist er auch außerhalb des Platzes für den Zusammenhalt verantwortlich. Genau wie Christian Maly, der am Samstag für sein 250. WSV-Spiel geehrt wurde. Damm hat also noch viel Luft nach oben.