Wenn der „Schwatte“ Rot sieht

Der WSV trifft am Samstag (14 Uhr) in Köln auf Bayer 04 Leverkusen II.

Wuppertal. Gonzalo Castro, René Adler, Deniz Naki, Lars Bender, Richard Sukuta-Pasu: Immer wieder hatte Bayer 04 Leverkusen in den vergangenen Jahren herausragende Talente im Verein, die über die zweite Mannschaft den Sprung in die Profi-Welt schafften.

Durch sie besaß das von Trainer Ulf Kirsten betreute Nachwuchsteam stets eine überdurchschnittliche Qualität. Doch bei Talenten ist es wie beim Wein. Nicht jeder Jahrgang ist herausragend.

Und daher enden in dieser Saison die Spiele von Bayer 04 Leverkusen II oft mit dem bitteren Geschmack einer Niederlage. Vielleicht mit einer weiteren am Samstag (Anstoß 14 Uhr, Kölner Südstadion, WZ-Liveticker ab 13.30Uhr) im Spiel gegen den WSV.

Fünf Schlappen in Folge bedeuteten in der Tabelle der Regionalliga-West den Sturz auf den vorletzten Platz. Schon beim 1:3 gegen den SC Verl war die Geduld von Kirsten am Ende.

Nach dem derben 1:5 bei der zweiten Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern, die den jeweiligen Gegner des WSV stets eine Woche vorher testet, sah der "Schwatte" dann endgültig Rot. "Da war kein Leben drin. So dürfen wir uns nicht präsentieren."

Kirsten leitet die Übungen unter dem Bayer-Kreuz nun bereits in der sechsten Saison, aber die laufende Spielzeit scheint die bislang größte Herausforderung für den 100-maligen Nationalspieler zu werden. Sie kann nach derzeitigem Stand daher auch nur Klassenerhalt lauten.

Taktisch hat der 44-Jährige vieles ausprobiert, doch seine Spieler sind in allen Systemen an ihre Grenzen gestoßen. Mittelfeldspieler Dennis Krol hilft das spielerische Potenzial nicht, die körperlichen Defizite wettzumachen. Und Stürmer Sascha Marquet droht sogar nur noch ein Platz auf der Ersatzbank.

"Er kann nicht behaupten, dass wir ihm keine Chance gegeben hätten. Aber was er zeigt, ist einfach zu wenig", sagt Kirsten fast schon resignierend. Aufgeben ist aber nicht Kirstens Ding.

"Wir haben jetzt zwar mit dem Wuppertaler SV, Preußen Münster und Eintracht Trier drei dicke Brocken vor der Brust. Aber ich hoffe, dass wir in der spielfreien Zeit die Kraft getankt haben, die wir brauchen, um uns aus dem negativen Strudel befreien zu können."

Dabei fehlen Kirsten heute gegen den WSV Rechtsverteidiger Patrick Koronkiewicz (Ermüdungsbruch am Fuß) und Angreifer Sven Kreyer (Rückenprobleme).

So wird wohl erneut viel Arbeit auf Torhüter Fabian Giefer zukommen, der bei U21-Nationaltrainer Rainer Adrion auf dem Notizblock steht. Aber ein Giefer allein macht eben noch keinen guten Jahrgangswein.