WSV auch gegen Hönnepel im eigenen Stadion?
Der Streit um erhöhte Sicherheitsauflagen wird zum generellen Problem.
Wuppertal. Groß ist die Vorfreude beim Wuppertaler SV auf das erste Saisonspiel, das die Rot-Blauen am Sonntag um 15 Uhr im heimischen Stadion am Zoo gegen den Mitabsteiger 1. FC Kray austragen. Im Hintergrund gelten die Gedanken der Verantwortlichen allerdings bereits den nächsten Auswärtsspielen. Denn nachdem der erste WSV-Gegner Ratingen die Partie abgesagt hatte, wachsen sich die erhöhten Sicherheitsauflagen durch die Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze der Polizei (ZIS) im Zusammenhang mit WSV-Spielen zu einem generellen Problem aus.
Gut möglich, dass der WSV auch sein nächstes Spiel gegen den SV Hönnepel-Niedermörmter am 11. August im eigenen Stadion austragen muss.
Während man beim WSV darauf verweist, dass generelle Gespräche zwischen ZIS, Verband und Vereinen laufen, sagt Heinz-Josef Janssen, Leiter Spielbetrieb des SV Hönnepel-Niedermörmter, bereits klipp und klar: „Bei uns kann das Spiel auf keinen Fall stattfinden. Unter den gegebenen Auflagen hätten wie fünfstellige Sicherheitskosten. Das können wir uns nicht leisten, Oberliga ist schließlich noch Amateurliga.“ Auf diese Linie habe man sich im Verwaltungsrat geeinigt, das dem Verband auch mitgeteilt und spreche mit dem WSV über einen Tausch des Heimrechts.
„Mit dem WSV, RWE, RWO, MSV und Speldorf verfügten nur fünf Vereine über den Auflagen entsprechende Stadien. Der WSV tut mir leid. Wenn das so weitergeht, haben die im August nur noch Heimspiele“, so Janssen. Da müsse eine generelle Regelung her. Es sei ja auch nicht gesagt, dass etwas passiere. Als „Hö-Ni“— so die gebräuchliche Abkürzung für seinen Club — im Niederrheinpokal zu Hause gegen RWE gespielt habe, seien auch 800 Zuschauer gekommen und alles sei friedlich geblieben. Andererseits sei es von der ZIS so dargestellt worden, als ob WSV-Fans eine ganz andere Kategorie seien, als die von RWE oder KFC.
Der WSV wehrt sich gegen derartige Darstellungen, sieht die Aufbruchstimmung rund um den Neustart dadurch gefährdet.
Da treten die Freigabemodalitäten um Neuzugang Michael Bemben schon fast in den Hintergrund. Weil Bemben zuletzt bei Gornik Zabrze in Polen gespielt hat, muss sogar die Fifa einbezogen werden. Ob von dort bereits bis Sonntag grünes Licht kommt, ist derzeit noch nicht absehbar. gh