WSV: Der Abstiegskampf als Charaktertest
Beim WSV laufen 20 Verträge aus. Manager Bayertz will nun die ersten Gespräche führen.
Wuppertal. Gute Nachricht für alle WSV-Fans, die dem ersten Heimspiel des Jahres entgegenfiebern: Sollten sich die Niederschläge in dieser Woche in Grenzen halten (danach sieht es nach derzeitigen Prognosen aus), dann steht der Heimpartie gegen Rot-Weiß Erfurt am kommenden Samstag (14 Uhr) im Stadion am Zoo nichts im Wege. Denn der Rasen ist laut Stadionwart Guido Löhr zwar weich, aber nicht tief und damit in einem "durchweg befriedigendem Zustand". Bei der gestrigen Auslosung der WSW-Mini-WM im Stadion am Zoo gab der Experte am Rande auch manchem Gartenfreund Tipps für das durch den Winter strapazierte heimische Grün: "Am besten Sand drauf."
Eine gute Nachricht gibt es auch von Sven Lintjens. Der Kreuzbandoperierte trainierte gestern wieder mit der Mannschaft, soll langsam in die Übungen integriert werden. "Grundsätzlich hat er keine Probleme, aber ich denke, dass er noch drei bis vier Wochen benötigt, um wieder aufzulaufen", sagt Markus Bayertz. Abseits des Trainingsplatzes hat Lintjens für den WSV-Manager in den kommenden Wochen als Gesprächspartner nicht die höchste Priorität, denn der Techniker hat noch einen Vertrag bis Juni 2011.
Dagegen laufen bei Christian Maly, Asterios Karagiannis, Björn Weikl, Kosta Rodrigues, Mitja Schäfer, Marco Neppe, Davide Leikauf, Michael Stickel, Stefan Lorenz, Karsten Fischer, Nermin Celikovic, Fatmir Vata, Salih Altin, Steve Müller, Victor Hugo Lorenzón, Mahmoud Najdi, Tobias Damm, Marvin Braun, Andrés Miguel Formento und Daniel Keita-Ruel die Kontrakte aus. Neben Lintjens haben nur noch Sascha Samulewicz, Mario Neunaber, Edgar Bernhardt, Ken Asaeda und Romas Dressler ein weiteres Jahr Vertrag. Für den Fall des Abstiegs könnten aber auch sie hinfällig werden.
"Wir werden mit den Spielern offene Gespräche führen. Wir gehen nach wie vor davon aus, dass wir nicht absteigen, aber man muss diese Möglichkeit natürlich erwähnen", sagt Bayertz. Sollte der WSV die Klasse halten, werden sich die Spieler angesichts eines um rund eine Million Euro gekürzten Etats für die kommende Drittliga-Saison (von 3,5 auf 2,5 Millionen Euro) wohl auf deutliche Gehaltsabstriche einstellen müssen. "Wir werden die Kosten in allen Bereichen senken", sagt Bayertz dazu.
Dass sich die Spieler angesichts drohender Gehaltseinbußen nun auf dem Rasen hängen lassen könnten, glaubt Bayertz nicht. "Die Eigenmotivation wird hoch genug sein, schließlich wollen ja alle einen Vertrag für die nächste Saison bekommen. Wenn nicht hier, dann woanders. Ich schätze den Charakter der Spieler so ein, dass sie damit umgehen können", sagt Bayertz. Das können sie nach dem schwachen 0:1 von Aue schon am Samstag gegen Erfurt unter Beweis stellen.