Fußball WSV: Die erste Woche kann sich sehen lassen

Vorstandssprecher Alexander Eichner lobt die Arbeit von Trainer Andreas Zimmermann.

WSV-Trainer Andreas Zimmermann - hier beim Jubel mit Mannschaftskapitän Tjorben Uphoff - hat einen vielversprechenden Start im Stadion am Zoo hingelegt.

Foto: Kurt Keil

Erst der Regionalliga-Auftaktsieg gegen Alemannia Aachen, dann am Donnerstag die Einigung im Arbeitsgerichtsstreit mit Ex-Sportdirektor Manuel Bölstler. Es folgte am Freitagabend der souveräne 3:1-Pokalsieg über Fischeln vor 923 begeistert mitgehenden Zuschauern im Stadion am Zoo - das war eine gelungene „englische“ Woche zum Saisonstart für den Wuppertaler SV.

„Ich will noch nicht von Euphorie sprechen, aber es wird inzwischen anerkannt, was hier auf und neben dem Rasen geleistet wird“, freut sich Vorstandssprecher Alexander Eichner, der beeindruckt war, wie die Mannschaft gegen den Landesligisten Fischeln auftrat. Mit der sportlichen Entwicklung ist er hochzufrieden, wobei es nach wie vor in erster Linie darum gehe, die Klasse zu halten. „Ich habe Sportdirektor Karsten Hutwelker auch schon zu seiner Trainerauswahl gratuliert“, sagte Eichner, der die Arbeit und die Art des neuen Übungsleiters Andreas Zimmermann sehr schätzt.

Die Einigung mit Ex-Sportdirektor Manuel Bölstler, mit dem man sich auf eine ordentliche Kündigung zum 31. Mai und die Nachzahlung seiner Bezüge bis dahin (nach WZ-Informationen eine hohe vierstellige Summe) aber ohne Abfindung verständigt hatte, begrüßt Eichner ebenfalls. Die ursprüngliche Forderung soll sechsstellig gewesen sein. „Das Arbeitsgericht hatte einen Vergleichsvorschlag gemacht, den wir dann noch ein bisschen nachjustiert haben. Damit können beide Seiten gut leben“, sagte Eichner. Eine Fortführung des Rechtsstreits hätte einen unverhältnismäßig großen Aufwand bedeutet.

Der Beschluss, dem Vergleich zuzustimmen, sei im übrigen im Verwaltungsrat einstimmig gefallen. Eine Baustelle ist damit geschlossen. „Wir können uns auf wesentliche Dinge konzentrieren“, so Eichner. Als vergleichsweise unbedeutende Nebengeräusche bezeichnet er, dass ihm in diesen Tagen eine Strafanzeige von Ex-Interimspräsident Klaus Matthies auf den Schreibtisch geflattert sei, die offenbar auch weitere ehemalige Vorstandsmitglieder erhalten hätten. Eichner: „Ich weiß noch nicht genau, worum es geht, aber ich vertraue da der Justiz.“ Spekuliert werden darf, dass es sich um Scheinverträge handelt, die beim WSV einst mit Spielern und deren Angehörigen abgeschlossen worden sein sollen und die ohnehin Gegenstand der Steuerfahndung sein dürften.

„Ich bin da sehr gelassen. Es ist die zweite Strafanzeige von Herr Matthies. Die erste gegen mich wegen Urkundenfälschung im Zusammenhang mit der ehemaligen Patronatserklärung von Friedhelm Runge ist auch gescheitert,“ so Eichner. Im Hinblick auf eine künftig einwandfreie Finanzkontrolle und -steuerung beim WSV schiebt er nach: „Wir werden Ende des Jahres der sauberste Verein in ganz Deutschland sein.“

Große Wort am Ende einer für den WSV sehr erfreulichen Woche. Man darf gespannt sein, ob sich das in der Zuschauerzahl gegen Borussia Dortmund niederschlägt, das in dieser Woche gleich zweimal mit seinen Mannschaften im Stadion am Zoo zu Gast sein wird - am Freitagabend mit der U 23 in der Regionalliga und am Sonntagmorgen mit der U 19 in der A-Jugend-Bundesliga, amtierender Deutscher Meister.