Wuppertaler SV WSV: „Die Mannschaft ist heiß auf Bonn“
Gegen den Mitaufsteiger des vergangenen Jahres soll ein positiver Start her. Saisonziel ist ein einstelliger Tabellenplatz.
Wuppertal. Endlich wird es ernst. Wenn der Wuppertaler SV am Samstag um 14 Uhr im Heimspiel gegen den Bonner SC in seine zweite Regionalliga-Saison nach dem Wiederaufstieg startet, herrscht bei Mannschaft und Trainer Stefan Vollmerhausen eine große Vorfreude. „Ich arbeite täglich mit den Jungs und kann nur sagen, bei uns herrscht Euphorie“, versichert Vollmerhausen.
Bei den Zuschauern spiegelte sich eine ähnliche Euphorie bei den Testspielen im Vorfeld trotz einer personell durchaus verstärkten Mannschaft und hochkarätiger Gegner wie Gladbach und Bielefeld noch nicht. Doch das soll mit dem Start der Meisterschaft anders werden, hofft auch Sportvorstand Manuel Bölstler. Die Zuschauererwartung gegen Bonn setzt er mit „hoffentlich werden es 3000 Zuschauer“ allerdings bescheiden an. Erfreulich: Mit mehr als 900 seinen mehr verkauft, als vor einem Jahr.
Da waren es zum Auftakt 5700 Zuschauer gewesen. Damals erwartete der WSV als Aufsteiger mit Viktoria Köln allerdings auch einen Meisterschaftsfavoriten. Sportlich schätzt Stefan Vollmerhausen die Aufgabe gegen Bonn nicht einfacher ein als gegen die Kölner, gegen die damals nach mitreißendem Spiel ein 3:3 heraussprang. „Das ist mit Sicherheit eine der unangenehmsten Mannschaften der Liga, auch wenn sie mit Musculus und Krempicki zwei Spieler mit hoher Qualität abgeben mussten.“ Er erwartet ein Spiel auf Aufgenhöhe.
Aber, keine Frage - ein Spiel, das der WSV gewinnen wolle, um mit Rückenwind die folgende Auswärtaufgabe in Essen und die Heimpartien gegen Wegberg, Rhynern und Verl angehen zu können. Vollmerhausen: „Erst danach werden wir sehen, wo genau wir stehen.“ Er sei allerdings sehr zuversichtlich, das Ziel einstelliger Tabellenplatz („Platz acht wäre gut“) und spielerische Weiterentwicklung der Mannschaft erreichen zu können.
Immerhin hat der WSV dafür in der Sommerpause für seine Verhältnisse kräftig investiert. Knapp 200.000 Euro haben Vollmerhausen und Sportvorstand Manuel Bölstler gegenüber der vergangenen Saison mehr zur Verfügung. Gleichzeitig ist der Kader mit 21 Feldspielern und drei Torhütern deutlich kleiner geworden. Gerade wurde noch der Vertrag mit Abwehrspieler Juil Kim aufgelöst. „Das Problem ist, dass er kein Visum für die gesamte Saison bekommen hat“, erklärte Bölstler die Hintergründe. Eventuell werde man sich nun noch nach einem Innenverteidiger umschauen, momentan sei der Etat aber ausgereizt. Mit dem Kader zeigt sich Bölstler zufrieden: „Ich glaube, wir haben in der Breite deutlich an Qualität zugelegt. Das hat den Konkurrenzkampf weiter angeheizt“, so Bölstler.
Wer am Samstag spielen werde, verriet Trainer Stefan Vollmerhausen am donnerstag noch nicht, verteilte aber ein Sonderlob an die Spieler, die der WSV gehalten habe. Sie hätten den Konkurrenzkampf mit neun neuen und zwei aus der letztjährigen A-Jugend hochgezogenen Spielern voll angenommen.
Für den in der Vorbereitung am Oberschenkel verletzten Davide Leikauf komme ein Einsatz am Samstag noch zu früh, und auch der von Kevin Pytlik sei wegen fortgesetzter Knieprobleme fraglich. So könnte, wie im letzten Test in Saarbrücken, Silvio Pagano auf der rechten Verteidigerposition auflaufen. Der Außenbahnspezialist habe endlich mal eine verletzungsfreie Vorbereitung spielen können und sei gut drauf. Peter Schmetz, der ebenfalls Knieprobleme hatte, soll aber in der Innenverteidigung auf jeden Fall spielen, sei dort unverzichtbar.
Weiter vorne hat Vollmerhausen die Qual der Wahl, auch wenn ein „typischer Knipser“ zu fehlen scheint. Bei der Generalprobe in Saarbrücken hatten beispielsweise Manno, Dowidat, Steinmetz und Shun Terada zunächst auf der Bank gesessen.
Vom Start dürfte auch abhängig sein, ob und wie schnell sich im Umfeld eine neue Euphorie erzeugen lässt. Dass dies in der Vorbereitung nicht gelungen sei und beispielsweise auch die Trikotaktion, die in erster Linie gedacht gewesen sei, um die Initiative ein Dach für die Nord zu pushen, nicht wie gewünscht laufe nimmt Manuel Bölstler auch mit auf die eigene Kappe. „Das haben wir wohl schlecht kommuniziert.“ Nun soll die Leistung auf dem Platz sprechen.