WSV: „Es geht um die Arbeitsplätze“

Berater Dietmar Grabotin sorgt sich um den WSV. Sven Lintjens erst am Dienstag beim Training. Lucas Oppermann verlässt den WSV.

Wuppertal. Zwei Spiele sind es noch bis zur Winterpause. Zwei Spiele, die Dietmar Grabotin erst noch abwarten möchte. "Es bringt jetzt nichts, in Panik oder blinden Aktionismus zu verfallen", sagte der 49-Jährige, der als Berater von WSV-Präsident Friedhelm Runge Augenzeuge der 0:1-Niederlage des WSV in Aue war. Dennoch ist Grabotin angesichts einer verunsicherten Mannschaft und von sechs sieglosen Spielen in Folge besorgt um die Zukunft des Fußballstandortes Wuppertal.

"Natürlich dürfen wir nicht blauäugig sein. Der Abstieg muss unter allen Umständen vermieden werden. Er könnte die Existenz des Vereins gefährden. In der Regionalliga sollen die ohnehin schon geringen Fernsehgelder noch einmal gekürzt werden, die vielen Zweitvertretungen als Gegner sind unattraktiv und es ist schwer wieder aufzusteigen, wie das aktuelle Beispiel Rot-Weiß Essen zeigt."

Grabotin will zwar in der Winterpause schauen, ob der Markt noch Verstärkungen hergibt, aber sein Hauptaugenmerk liegt auf den eigenen Spielern. "Es muss ihnen klar sein, dass sie bei einem Abstieg vor dem Hintergrund der momentanen Situation auf dem Finanzmarkt auch ihre eigene Zukunft aufs Spiel setzen. Es geht um ihre Arbeitsplätze."

Auch um den Arbeitsplatz von Jan Hammes. In Aue startete er auf der für ihn ungewohnten Position des linken Außenverteidigers und hatte dort so seine liebe Müh und Not mit David Cimen. "Da hat mir die Abgeklärtheit gefehlt. Aber ich spiele eben da, wo der Trainer mich hinstellt, obwohl ich mich im linken Mittelfeld natürlich wohler fühle."

Dort durfte er dann nach der Pause bis zu seiner Auswechslung in der 66. Minute auch wieder ran, doch für eine Wende reichte es nicht. "Ich bin maßlos enttäuscht. Wir hätten zwingender spielen müssen, dann wäre ein Punkt möglich gewesen. Wir sind nicht schlechter als andere, nur springt bei uns nichts raus", sagte der 23-Jährige, der den Blick sofort auf das nächste Heimspiel gegen Rot-Weiß Erfurt richtete. "Es gibt jetzt keine Entschuldigungen mehr. Wir müssen uns an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen. Aber das geht nur, wenn wir endlich mal den Hintern in der Hose zeigen und jeder für jeden kämpft."

Anders als vom WSV am Sonntag bestätigt, trainierte Sven Lintjens gestern nicht mit. Der ehemalige WSV-Spieler steigt erst heute nach achtmonatiger Verletzungspause ins Nachmittagstraining ein, weil dann wieder auf Rasen trainiert wird. "Ich hoffe, dass das Knie hält", sagt Lintjens und ist selbst gespannt auf seine ersten Zweikämpfe nach langer Auszeit. Bis zur Winterpause will der Mittelfeldspieler mittrainieren. Nicht ausgeschlossen, dass es dann zu einer Verpflichtung kommt. Die Teilnahme am WSV-Wintertrainingslager in der Türkei ist für Lintjens aber momentan überhaupt kein Thema.