WSV-Fans jubeln auf der Baustelle

Spieler haderten allerdings mit dem frischverlegten Grün im Alb-Stadion.

Heidenheim. Wenn ich einmal groß bin, dann werde ich ein Stadion. Auf der Sportplatz-Baustelle des 1. FC Heidenheim, die derzeit noch den Eindruck eines in Geldnöte geratenen Amateurklubs vermittelt, hat der WuppertalerSV am Samstag beim 2:2 (0:1) den ersten Punktgewinn verbuchen können. Doch wirklich zufrieden waren die Spieler von Trainer Uwe Fuchs damit nicht.

"Wir haben nicht gezeigt, was wir können und was wir uns vorgenommen hatten", sagte Torhüter Christian Maly, dem neben den zwei entgangenen Zählern auch die mitgereisten Anhänger durch den Kopf gingen. "So viele Fans haben uns nach Heidenheim begleitet, was ja nicht gerade um die Ecke liegt." Maly möchte daher eine schnelle Wiedergutmachung. "Am Mittwoch gegen Regensburg müssen wir uns anders präsentieren. Wir müssen mehr investieren, um Erfolg zu haben."

In der Vorbereitung lief es beim WSV sogar gegen Zweitligisten wesentlich runder als im Duell mit dem Drittliga-Aufsteiger von der Ostalb. Die gute Frühform hatte Hoffnungen geweckt, die nun schon gleich im ersten Meisterschaftsspiel einen Dämpfer erhielten. "Der Trainer hat uns davor gewarnt, dass der Unterschied zwischen Test- und Ligaspielen groß sein würde, weil unseren Gegnern in den Freundschaftsspielen die Aggressivität fehlt, die im Pflichtspielalltag an der Tagesordnung ist", sagte Mario Neunaber. Der neue Innenverteidiger wollte aber auch nicht alles schlecht reden. "Uns wurden heute sicherlich Schwächen aufgezeigt, aber wir haben auch Moral bewiesen und zweimal einen Rückstand aufgeholt."

Dies hob auch Tobias Damm hervor, der kurz vor Schluss den Punktgewinn sicherte. "Wir werden in dieser Saison sicher häufiger mal in Rückstand geraten. Da ist es wichtig, dass wir nicht den Glauben an uns verlieren." Das galt besonders für Damm persönlich, der zwölf Minuten vor seinem Ausgleichstreffer den Ball im eigenen Strafraum an die Hand bekam und Schiedsrichter Günter Perl so zum Elfmeterpfiff zwang. "Schutzhand gibt es nicht mehr und damit musste ich die Szene ahnden", erklärte der Unparteiische aus München.

In dieser Hinsicht gab Tobias Damm Herrn Perl kein contra, aber Perls Meinung, dass sich der gerade erst verlegte Rasen in einem guten Zustand befunden habe, wollte der Stürmer dann doch nicht teilen. "Der Rasen war eine einzige Katastrophe. Ich habe Blasen an den Füßen, weil er so stumpf und trocken war. Und an manchen Stellen ließen sich sogar ganze Stücke hochziehen."

Aber wenn das Heidenheimer Grün erst einmal groß ist, dann wird es sicherlich auch ein Rasen sein.