WSV: Frust nach 2:2 in Hilden
Der WSV kommt nicht von der Stelle. Auch eine zweimalige Führung reicht nicht zum Sieg.
Hilden. Die Gemütslage nach dem 2:2 beim VfB Hilden stand den WSV-Verantwortlichen ins Gesicht geschrieben: Frust und Wut über eine erneut bescheidene Leistung in einem Meisterschaftsspiel, das zum vierten Mal in Folge nur Unentschieden endete und Folgen haben wird (siehe auch Bericht unten).
Der Pokalsieg gegen Oberhausen (3:1 nach Verlängerung) kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es beim WSV keine Entwicklung zu verzeichnen gibt. „Mich ärgert am meisten, dass die Mannschaft nicht aus ihren Fehlern lernt“, sagte Trainer Peter Radojewski, der mit versteinerter Miene die Pressekonferenz verließ.
Fehler, die absolut vermeidbar sind und auf mangelnde Cleverness und leichtfertiges Handeln zurückzuführen sind. Radojewski nannte auch fehlende Qualität und mangelhaftes Organisationsverhalten als Gründe dafür, dass sich seine Mannschaft trotz zweimaliger Führung doch noch die Butter vom Brot nehmen ließ.
Dabei fing die Partie nach den zuletzt schwachen Startphasen ganz passabel für den WSV an. Schon nach neun Minuten war Tim Manstein erfolgreich, als Nils Nettersheim (der insgesamt einen guten Eindruck hinterließ) willensstark nachsetzte und den Kollegen mit einem überlegten Zuspiel bediente.
Die von Radojewski erhoffte Ruhe kam durch den Führungstreffer aber nicht auf. Stattdessen erzielte Hilden den Ausgleich durch ein tolles Freistoßtor von Florian Marx (26.). Schwamm drüber, dachten sich die gut 500 WSV-Fans unter den 1300 Zuschauern, als Marvin Ellmann (sonst mit zu vielen Ballverlusten schwach) erneut durch ein Zuspiel von Nettersheim das 2:1 erzielte (35.).
Doch keine drei Minuten später glückte dem wackeren Aufsteiger der abermalige Ausgleich, als Jannik Löbe Pascal Weber im Strafraum foulte. Bastian Sube hielt den Elfmeter zwar, doch im Nachsetzen schaltete Pascal Weber am schnellsten und schob ein. „Dass in dieser Situation keiner meiner Spieler den abprallenden Ball erläuft, war fahrlässig“, sagte Radojewski.
Zwar hatte der WSV in der zweiten Halbzeit mehr Spielanteile und sogar personell ein Übergewicht (Pascal Weber hatte Rot wegen einer Tätlichkeit gesehen, 78.), doch auch danach agierte das Team zu überhastet und leistete sich zu viele Fehlpässe.
„Wenn wir die Bälle flach halten, müssen wir das Spiel gewinnen. Wir haben es aber nur mit der Brechstange probiert“, sagte Radojewski, der den Eindruck vermittelte, dass er in der nun anstehenden Trainingswoche alles andere als kumpelhaft auf sein Team zugehen wird.
Im nächsten Duell empfängt der WSV am 3. November (14.30 Uhr, Stadion am Zoo) den TV Jahn Dinslaken-Hiesfeld. Eine Vorschau mit Statistiken und Formkurven beider Teams gibt es auf www.wz-sportplatz.de.