WSV: Richtungsentscheid am 24. Mai
Gegen Lotte geht es am Freitag um wichtige Punkte in der Regionalliga. Doch alles blickt nun auf die Mitgliederversammlung.
Wuppertal. Während die Spieler des Wuppertaler SV am Freitag beim Auswärtsspiel bei Tabellenführer Sportfreunde Lotte die schwierige Aufgabe haben, möglichst Punkte im Abstiegskampf zu sammeln, sollen die Mitglieder am 24. Mai (19 Uhr, Uni-Halle) über die generelle Ausrichtung des Vereins für die Zukunft entscheiden. Manager und Vorstand Tobias Gebert nannte diesen Termin am Donnerstag.
„Ich glaube, es ist der Wunsch aller, dass diese Versammlung stattfindet“, sagte Gebert auch in Richtung der Initiative WSV 2.0, die für eine Insolvenz nach Saisonende und einen Neustart in der Oberliga eintritt, um die Abhängigkeit von Friedhelm Runge als Darlehensgeber und in Geberts Regionalliga-Konzept auch künftigen Hauptsponsor zu beenden. Als dritter Mitspieler meldete sich am Donnerstagabend das zwölfköpfige Restrukturierungsteam um Dieter Mühlhoff und Jörg Blaschke mit einer eigenen „Mannschaft“, die eine Konsolidierung in der Regionalliga anstrebt und sich eine Kooperation mit den derzeitigen WSV-Verantwortlichen vorstellen kann.
„Auf der Tagesordnung der Mitgliederversammlung wird die Wahl eines neuen Verwaltungsrats stehen“, kündigte Gebert an. „Uns ist wichtig, eine demokratische Entscheidung herbeizuführen. „Wunderbar, wir sind sehr gespannt auf das Votum der Mitglieder“, kommentierte dies Jürgen Harmke, Sprecher der Initiative WSV 2.0. Erstmals hätten die Mitglieder klare Alternativen.
Im Vorfeld kündigen sich allerdings erste Scharmützel an. Gebert griff am Donnerstag indirekt Ex-WSV-Vorstand Lothar Stücker an, der nun Vorstandskandidat der Initiative WSV 2.0 ist. Vorwurf eins bezieht sich darauf, dass die bei der Mitgliederversammlung im Herbst beschlossenen Satzungsänderungen beim Amtsgericht noch nicht eingetragen sind. Gebert: „Bis heute hat Lothar Stücker als Versammlungsleiter das Protokoll der Sitzung nicht unterschrieben. Das ist aber Voraussetzung dafür, dass es ans Amtsgericht abgegeben wird.“ Stücker erwiderte gegenüber der WZ: „Das Protokoll ist mir postalisch erst Mitte März zugestellt worden.“ Er habe den neuen Vorstand umgekehrt mehrfach darauf hingewiesen, dass sein Name im Vereinsregister ausgetragen werden solle.
Zum Wahlakt von Klaus Mathies und ihm selbst zum Vorstand, der Anfang März von Verwaltungsräten und Abteilungsrat vollzogen wurde, sagte Gebert: „Herr Stücker hat den Gremien meine Wahl ja empfohlen.“ Der meinte dazu: „ Gebert hat vorher erklärt, wenn er gewählt würde, werde Friedhelm Runge für den Rest der Saison aufkommen. Es schien mir wichtig, dass der Verein bis dahin Ruhe hat. Zumal Tobias Gebert auch gesagt hat, er wolle die Zukunft des WSV ohne Friedhelm Runge aufbauen und dafür Investoren suchen. Das ist in dem heutigen Konzept nicht mehr wiederzufinden.“
Von Ruhe kann man beim WSV jedenfalls nur träumen. Da muss die Mannschaft kühlen Kopf bewahren. Trainer Reinhold Fanz will am Freitag beim Tabellenführer Lotte mutig auftreten. Eventuell mit Ramiz Pasiov als zweiter Spitze. „Wir wollen sehen, dass wir aus der englischen Woche mit den Spielen gegen Lotte, Siegen und RWE drei bis vier Punkte holen.“ Marco Neppe und Danny Cornelius, die zuletzt an Muskelverhärtungen litten, will er schonen.