Fußball-Regionalliga Wuppertaler SV gelingt furiose Aufholjagd

Im Saisoneröffnungsspiel trotzt der Aufsteiger dem Aufstiegsfavoriten Viktoria Köln nach zweimaligem Rückstand ein 3:3 ab.

Durch ein Tor von Ercan Aydogmus in der Nachspielzeit trotzte Aufsteiger Wuppertaler SV am Freitagabend dem als Aufstiegsfavoriten gehandelten SC Viktoria Köln ein 3:3 (0:1) ab.

Foto: Fischer, A. (f22)

Wuppertal. Jubelarie im Stadion am Zoo zum Auftakt der Regionalliga-Saison. Durch ein Tor von Ercan Aydogmus in der Nachspielzeit trotzte Aufsteiger Wuppertaler SV am Freitagabend dem als Aufstiegsfavoriten gehandelten FC Viktoria Köln ein 3:3 (0:1) ab. Vor fast 6000 erwartungsfrohen Zuschauern — eine solche Kulisse hatte es zu einem Auftaktspiel seit 2010 nicht mehr gegeben — zeigten die Gastgeber nach nervösem Beginn in der zweiten Halbzeit eine deutliche Leistungssteigerung und verdienten sich den Punkt mit viel Leidenschaft.

Zu den Anlaufschwierigkeiten trug sicher ein Beginn bei, wie er nicht ungünstiger hätte sein können. Kaum hatte Hermann Korfmacher, Präsident des Westdeutschen Fußball- und Leichtathletik-Verbandes, die Regionalliga-Saison 2016/17 offiziell für eröffnet erklärt, und war der Anpfiff ertönt, hatte der Neuling auch schon das erste Tor der Spielzeit kassiert. Mike Wunderlich, vor dessen außergewöhnlich guten Standards WSV-Trainer Stefan Vollmerhausen ausdrücklich gewarnt hatte, drehte einen Freistoß aus gut 20 Metern über die Mauer ins kurze Eck. Da konnte sich Sebastian Wickl im WSV-Kasten nicht von Schuld freisprechen lassen. Der Schuss war zwar raffiniert, hatte aber relativ wenig Fahrt.

WSV gegen Viktoria Köln 3:3
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Die Fahrt aus dem Spiel des WSV, der forsch beginnen wollte, war jedenfalls erst einmal raus. Vor den Augen sicher der Hälfte aller Regionalliga-Trainer auf der Tribüne machten die Gäste aus der Domstadt zunächst den Unterschied zwischen etabliertem Regionalligisten und Aufsteiger deutlich, wirkten viel ballsicherer. Der WSV, bei dem Kapitän Gaetano Manno nach überstandener Innenbanddehnung doch spielen konnte, versuchte es häufig ohne Vorbereitung mit langen Bällen, die aber in der sicheren Kölner Deckung hängen blieben.

Erst gegen Ende der ersten Halbzeit gelang es dem trotz viel Erfahrung in der Startaufstellung lange nervös wirkenden WSV planmäßig mehr Druck auf Kölner Deckung zu machen. Nach schöner Flanke von Davide Leikauf verpasste Ercan Aydogmus in der Mitte den möglichen Ausgleich.

Beim Gang in die Kabinen gab es aufmunternden Beifall für die Gastgeber und der verwandelte sich unmittelbar nach Wiederanpfiff in Jubel. Mit einem Rückzieher über die Kölner Abwehr schickte Gaetano Manno Daniel Grebe auf die Reise, dessen Pass in der Mitte Ercan Aydogmus schon hätte verwandeln müssen. Glück, dass der Ball von Torwart Pellatz genau vor die Füße von Kevin Hagemann prallte, der aus neun Metern im Nachschuss die Nerven behielt. Nun war der WSV im Spiel und Ercan Aydogmus holte im Sprintduell gegen die Kölner Abwehr das Tor nach. Klasse, wie er sich durchsetzte und aus vollem Lauf aus 16 Metern ins Eck traf.

Kölns Trainer Marco Antwerpen antwortete mit der Einwechslung von Mittelstürmer David Jansen und dem aus Gladbach gekommenen Kevin Hausweilen, und wieder kippte die Partie. Beim 2:2 ließ Fatih Candan mit einer Körpertäuschung den diesmal nicht so souveränen WSV-Abwehrchef Peter Schmetz ins Leere laufen und schob den Ball humorlos aus zwölf Metern ins Eck. Kurz darauf traf Holzweiler nur den Pfosten. Pech dann für den WSV, dass Schiedsrichter Sven Waschinski nach 66. Minuten auf Elfmeter entschied, als Patrick Koronkiewicz dem armen Niklas Heidemann den Ball bei einem Flankenversuch aus kurzer Distanz an den Arm schoss. Wunderlich ließ sich die Chance nicht nehmen. Der WSV kam aber mit viel Leidenschaft und den eingewechselten Enzo Wirtz und Ali Can Ilbay zurück und wurde durch Ercan Aydogmus, der erneut ein Sprintduell gewann, belohnt.